Im brasilianischen Salvador da Bahia soll dem Karneval ein Ehrenmal gesetzt werden. Das wird sich nicht auf ein kleines Denkmal beschränken. Die Idee ist, ein ganzes Gebäude in ein “Casa do Carnaval“ umzuwandeln. In dem soll sich das ganze Jahr über alles um das bunte Treiben drehen.
Es sei kein Museum, sondern eine Referenz an das Fest, das die Stadt Jahr für Jahr sechst Tage lang prägt. Gezeigt werden soll nicht nur die Geschichte des Karnevals Bahias, sondern alles, was dazu gehört, wie die vorausgehenden Arbeiten, die Veränderungen über die Zeit hinweg, die Beteiligung der Bevölkerung und anderes. Vermittelt werden soll schlicht das Gefühl und die Atmosphäre des Karnevals.
Der Kultursekretär Salvadors, Cláudio Tinoco spricht aber auch von einem “Ort des Zusammenlebens“, an dem die Karnevalsorganisationen Evente veranstalten, Künstler ihre Werke vorstellen und Musiker ihre Schöpfungen präsentieren. Geplant ist dazu neben Säälen für Workshops ebenso ein Café.
Wo das Memorial eingerichtet werden soll, steht schon fest. Vom brasilianischen Denkmalamt Iphan wird derzeit ein Gebäude in der Altstadt renoviert, im Stadtteil Pelourinho. Wann es als Karnevalsehrenmal übergeben wird, ist aber noch offen.
Salvador da Bahia ist für seinen Straßenkarneval berühmt. Der erstreckt sich über mehrere Stadtteile hinweg. Aufgewartet wird mit Umzügen, Blocos und den berühmten Percussiongruppen, die sich auf den Straßen der Stadt wahre Trommelduelle liefern.
Etwa 500.000 bis 600.000 Touristen aus Brasilien und der ganzen Welt reisen jährlich zu dem Ereignis nach Salvador. Sie sorgen für einen Umsatz von einer Milliarden Reais (umgerechnet derzeit etwa 270 Millionen Euro).