Im Norden Brasiliens sorgen Attacken von Piranhas für Aufsehen. Allein in den Flüsse in Boa Vista sind dieses Jahr bereits über 60 Angriffe auf Badegäste registriert worden. Warum die Fische mit den scharfen Zähnen im Norden Amazoniens zur Zeit so bißfreudig sind, ist bisher noch ein Rätsel.
Auch wenn die nur 14 bis 23 Zentimeter großen Raubfische ihre Beute schnell zerfleischen, sind Angriffe auf Badende in der Regel eher selten. Im Jahr 2015 ist an den Flüssen Boa Vistas keine einzige Attacke verzeichnet worden. Im vergangenen Jahr waren es hingegen 22. Dieses Jahr hat sich die Zahl gegenüber 2016 allerdings schon verdreifacht.
Angezogen von dem Phänomen versuchen derzeit mehrere Biologen die Gründe für die hohe Zahl herauszufinden. Eine Theorie ist, dass die Wasserqualität eine Rolle spielen könnte. Laut dem Biologen Romério Briglia weisen einige Studien auf einen Zusamenhang zwischen Veränderungen der Wasserqualität und eine zunehmende Zahl von Angriffen auf Badegäste.
Diese kommen vor allem im flachen Wasser vor, wie es von den Rettungsschwimmern heißt. Große Verletzungen hat es bisher jedoch nicht gegeben. Die Piranhas beißen vor allem in die Zehen der im Wasser nach Abkühlung suchenden Menschen.
An fünf Badestränden von Flüssen in der Umgebung Boa Vistas wurden dennoch eiligst Schilder aufgestellt, um vor den angriffslustigen Fischen zu warnen. Immerhin steht mit Weihnachten die Ferienzeit vor der Tür, womit sich die Schar der Badegäste erhöhen dürfte.