Für den Anbau von Soja sind 2016/2017 etwa 47.400 Hektar Amazonas-Regenwald den Kettensägen zum Opfer gefallen.
Umweltminister Sarney Filho bewertet das dennoch positiv, weil die Fläche nur 1,2 Prozent der Gesamtfläche des Soja-Anbaus in der Amazonas-Region entspricht.
Dass der Regenwald nicht noch stärker abgeholzt wurde, um dort Soja anzubauen, wird dem 2006 unterzeichneten Soja-Moratorium zugute geschrieben.
Dahinter verbirgt sich eine Vereinbarung zwischen der Zivilgesellschaft, Umweltschutzorganisationen, der brasilianischen Regierung und der Soja-Industrie. Nach dieser wird auf kahlgeschlagenen Flächen angebautes Soja nicht angekauft oder finanziert.
Das Moratorium hat tatsächlich zu einer Verminderung der Kahlschläge für den Ackerbau zur Folge, wie auch von Greenpeace eingeräumt wird. Ganz vermieden werden sie allerdings nicht.
2016/2017 wurde trotz Moratorium eine Steigerung der Abholzungen zum Anbau von Soja im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet. Für 2014/2015 wird die zugunsten der Soja-Produktion gerodete Regenwaldfläche mit 28.800 Hektar angegeben.
Im Vergleich zum Erntejahr 2006/2007 hat sich die Anbaufläche von Soja in der Amazonasregion zudem vervierfacht. Sie ist von 1,14 Millionen Hektar auf 4,48 Millionen Hektar gestiegen, wie aus dem am Mittwoch (10.) vom brasilianischen Umweltministerium vorgelegten Bericht hervorgeht.
Insgesamt hat der Amazonas-Regenwald laut dem Raumforschungsinstitut Inpe 2016/2017 eine Fläche von 6.624 Quadratkilometer verloren (662.400 Hektar).
Auch wenn die Rodungen für die Produktion der proteinreichen Bohne davon nur einen kleinen Teil einnehmen, gilt dennoch die Landwirtschaft als Hauptverantwortlicher für die Regenwaldzerstörung. Allen voran steht die Rinderhaltung, die oft dem Ackerbau vorangeht.
Dennoch kann dem Soja-Moratorium ein bestimmter Erfolg bei der Bekämpfung der Kahlschläge zugeschrieben werden. Umweltverbände fordern ein solches deshalb auch für den ebenso gefährdeten Cerrado sowie für die Rinderhaltung in der Amazonas-Region.