In Brasilien leben 207,1 Millionen Menschen. Das sind 4,2 Prozent mehr als im Jahr 2012. Laut dem Statistikamt IBGE verteilen sie sich auf 69,8 Millionen Haushalte. Auch die haben zugenommen, allerdings nur um 0,8 Prozent.
Die Wirtschaftskrise des Landes ist nicht nur in der Baubranche spürbar. Immer mehr Menschen suchen bei Verwandten oder Freunden Unterschlupf. Die Zahl derjenigen, die sich 2017 Häuser oder Wohnungen “ausgeliehen“ haben, ohne dafür Miete zu bezahlen, ist gleich um sieben Prozent gestiegen.
“Morar de favor“ nennen die Brasilianer das. Getan haben dies im vergangenen Jahr sechs Millionen Menschen.
Nur wenig Verbesserungen wurden zwischen 2016 und 2017 beim Anschluß an die Kanalisation erreicht. Angeschlossen sind lediglich 66 Prozent. Nach wie vor fehlt dieser damit bei 21,1 Millionen Haushalten.
Deren Abwasser gelangt größtenteils in Versatzgruben, aber auch direkt in Flüsse, Seen und Meer. Aber auch ein Kanalanschluß garantiert keineswegs eine Behandlung der Abwasser in Kläranlagen.
Bei der öffentlichen Müllsammlung wurde eine Abdeckung von 82,9 Prozent erreicht. Vor allem in ländlichen Regionen wird der Abfall indes einfach verbrannt. Die Zahl der Haushalte, in denen dies geschieht, wird mit 7,9 Prozent angegeben.
Beinahe flächendeckend (99,8 Prozent) ist mittlerweile die Stromversorgung, sei es durch alternative Quellen oder über das Leitungssystem. Gespeist werden damit unter anderem Kühlschränke, die in 98,1 Prozent der Haushalte vorhanden sind und Fernseher (96,8 Prozent).
Mindestens ein Handy gibt es in 92,7 Prozent der Haushalte. Waschmaschinen sind indes auf 63,8 Prozent der Haushalte beschränkt. Über ein Auto verfügen 47,6 Prozent der Familien und über ein Motorrad 22,4 Prozent.
Laut dem vorgelegten IBGE-Bericht hat zwischen 2012 und 2017 vor allem die Zahl der über 60-Jährigen zugenommen. Sie stellten 2017 14,6 Prozent, während die der Kinder von bis zu neun Jahren auf 13 Prozent gesunken ist. Gesunken ist auch die Zahl der Männer. Mit 51,6 Prozent gibt es in Brasilien mehr Frauen als Männer.
Veränderungen gab es ebenso bei der umstrittenen Frage der “Rassenzugehörigkeit“. 2017 haben sich 90,4 Millionen Brasilianer als “weiß“ erklärt (43,6 Prozent) und damit um 2,4 Prozent weniger als 2012. Gleichzeitig gibt es mit 8,6 Prozent mehr Schwarze und mit 46,8 Prozent mehr Mischlinge oder “Pardos“, wie sie bezeichnet werden.