Die Zahl der Coronavirus-Fälle ist in Brasilien am Montag (23.) auf 1.891 angestiegen. Verzeichnet wurden ebenso 34 Tote. 30 der Covid-19-Patienten sind im Bundesstaat São Paulo verstorben, vier in Rio de Janeiro. São Paulo (745 Fälle) und Rio de Janeiro (233 Fälle) führen nach wie vor die Liste der Coronavirusfälle an. An dritter Stelle steht der im Nordosten des Landes liegende Bundesstaat Ceará. In dem sind 13 Menschen positiv getestet worden.
Gesichtschutz aus 3D-Drucker
In Rio de Janeiro laufen Dank einer Gruppe von Ehrenamtichen 3D-Drucker auf Hochtouren. Gedruckt werden Gesichtschutzkappen für Ärzte und Krankenhauspersonal. Die Schutzkappen sind wegen der Coronakrise in manchen Krankenhäusern bereits Mangelware. Im Labor einer Universität Rio de Janeiros spenden Mediziner, Professoren, Ingenieure und Studenten deshalb ihre Zeit und ihr Wissen, um abzuhelfen.
In nur vier Tagen ist die Gruppe auf 75 Helfer angewachsen. In dem Labor selbst stehen nur drei 3D-Drucker. Zum Einsatz gebracht haben die 75 aber bereits einhundert Drucker in anderen Labors, Universitäten, Unternehmen und von Privatbesitzern. Täglich produzieren sie 200 Schutzkappen, die in den Krankenhäusern eingesetzt werden. Zusätzlich hat die Gruppe eine Anleitung erarbeitet, die von anderen Einrichtungen oder Besitzern von 3D-Druckern abgerufen werden kann.
São Paulo ohne Stau
Die Megametropole São Paulo ist für ihre täglichen Staus berühmt. Am Montag (23.) waren die Straßen indes leer. Die Bevölkerung scheint dem Aufruf zu folgen, vorerst daheim zu bleiben. Erlassen wurden aber auch Dekrete zur Schließung der Schulen, Läden und Kirchen. Wesentlich leerer als üblich sind ebenso die Strände und Straßen in Rio de Janeiro und vielen anderen Städten. Selbst dort, wo keine Quarantäne ausgerufen wurde, es noch keinen Covid-19-Fall gibt, folgen Viele dem Aufruf, das Haus zu hüten.
Gehsteig mit Distanzmarkierung
In Brasilien sind am Montag die Grippeimpfungen angelaufen. Die finden dieses Jahr wegen dem Coronavirus auch im Freien statt. Eigentlich sollten dabei Warteschlangen vermieden werden. Das ist nicht überall geglückt. Mancherorts haben aber vorausschauende Bürger und Organisatoren mit Kreide und Klebebänder den Gehsteig markiert, um zwischen den Wartenden eine Distanz von ein bis zwei Metern zu erreichen.
Virus der Fake News
Auch in Brasilien verbreiten sich Fake News zum Coronavirus mit rasender Geschwindigkeit. Am Sonntag (22.) ist soger die Stimme von Gesundheitsminister Luiz Henrique Mandetta für ein Fake-Audio nachgeahmt worden. Die Fakes reichen von Wundermitteln bis hin zur Panikmache. Vom Gesundheitsministerium gibt es gegen die Fake-Flut eine eigene Site. Deren Team hat allein zwischen dem 28. Februar und 1. März 4.000 Posts und Nachrichten überprüft. 85 Prozent davon waren Fake.