Während in verschiedenen brasilianischen Städten in Fußballstadien und Konventionszentren der Aufbau von Feldlazaretten auf Hochtouren läuft, um für Covid-19-Patienten zusätzliche 20.000 Betten zu schaffen, wurden auch am Freitag (3.) wieder über tausend Neuzugänge verzeichnet. Die Zahl der Infizierten ist damit auf 9.056 angestiegen. Am stärksten betroffen ist São Paulo mit 4.048 Fällen. In Rio de Janeiro beträgt die Zahl der Infizierten mittlerweile 1.074.
Den Folgen der Lungenkrankheit sind in Brasilien nach offiziellen Daten bisher 359 Menschen erlegen. Die Todesrate wurde vom Gesundheitsministerium am Freitag (3.) mit vier Prozent angegeben.
Hilfe für die Ärmsten
Die durch den Coronavirus ausgelöste Krise hat viele Gesichter. In Brasilien zeigt sie unter anderem auch, wie groß die Zahl der Menschen ist, die mit Wenig auskommen müssen. Ihnen wurde von der Regierung eine Notfallhilfe versprochen. Die scheint nun endlich kurz vor der Ausahlung zu stehen.
Arbeiter ohne Vertrag, Autonome, Straßenverkäufer, Künstler und andere, die von der Hand in den Mund leben sollen 600 Reais erhalten (umgerechnet derzeit etwa 109 Euro). Das reicht zwar nicht wirklich zum Überleben, soll aber Engpässe abmildern. Nach Kalkulationen des Forschungsinstitutes Ipea würde die Notfallhilfe etwa 59,2 Millionen Brasilianern zustehen, mehr als einem Viertel aller Brasilianer.
Milliardenhilfe für Unternehmen
Eine Milliardenhilfe hat der Staat auch kleinen und mittleren Unternehmen zugesichert. Angesichts der Krise dürfen die Unternehmen Arbeitszeit und Gehälter um bis zu 70 Prozent reduzieren. Die Lohnausfälle werden zu einem bestimmten Teil vom Staat übernommen. Mindestlöhne müssen allerdings eingehalten werden. Im Gegenzug darf es zumindest während der ersten drei Monate nach dieser Hilfe keine Entlassungen geben.