Brasilien hat am Freitag einen weiteren schwarzen Tag erlebt. Erstmals hat das Land an nur einem Tag eine Zunahme von über 10.000 neuen Covid-Fällen verzeichnet. Mit 10.222 Neuinfektionen steigt die Zahl der positiv Getesteten auf 145.328.
Einen neuen traurigen Rekord hat es auch bei den Todesopfern gegeben. Neu registriert wurden laut dem brasiianischen Gesundheitsministerium 751 Covid-Tote. Insgesamt sind in Brasilien damit offiziell 9.897 Menschen an den Folgen vovn Covid-19 gestorben.
Covid-Patienten sterben wegen Stromausfall
Ein fünfminütiger Stromausausfall hat in einem Krankenhaus in Rio de Janeiro zum Tod von mindestens zwei Covid-19-Patienten geführt. Ohne Strom waren ihre Beatmungsgeräte ausgefallen. Wie ein Arzt berichtet, waren die veralteten Geräte nicht mit Batterien ausgestattet. Von der Krankenhausleitung wird ein Zusammenhang zwischen dem Versterben und dem Stromausfall negiert.
Rettungswagen auf stundenlanger Suche nach freiem Platz in Krankenhaus
Der Bundesstaat Amazonas steht am Rande des Kollaps. Die vom Bund zugesicherten Hilfen scheinen nicht anzukommen. Gleichzeitig steigt die Zahl der Menschen mit Covid-19-Symptomen und gibt es kaum mehr freie Plätze in den Krankenhäusern. Die Sanitätswagen müssen teilweise mehrere Stunden kreisen, bis sie einen freien Platz finden und ihre Patienten an ein Krankenhaus übergeben können.
Zahl der Coronavirus-Infizierten beträgt laut Studie bereits bis zu 2 Millionen
Nach einer Studie der Universität São Paulo in Ribeirão Preto gibt es in Brasilien bereits zwischen 1,5 Millionen und zwei Millionen Covid-19-Fälle. Errechnet haben die Forscher dies anhand der vom Gesundheitsministerium veröffentlichten Todeszahlen. Dass die offiziellen Zahlen nur einen Bruchteil davon betragen, liegt am Mangel an Tests.
Bisher werden in Brasilien hauptsächlich Krankenhauspatienten und unter ihnen vor allem die mit schwereren Symptonen getestet. Auch wenn die Studie zu einem erschütternden Ergebnis kommt, ist sie dennoch optimistisch, weil ebenso die tatsächliche Zahl der Todesopfer wesentlich höher ist, als die offizielle. Das wird mittlerweile selbst vom Gesundheitsminsiterium eingeräumt.