In Brasilien steigen die Zahlen der Covid-19-Todesopfer und der Neuinfektionen weiterhin dramatisch an. Am Donnerstag (21.05.) sind laut dem Gesundheitsministerium 18.508 Neuinfektionen registriert worden. Die Gesamtzahl der Covid-19-Fälle ist auf 310.087 gestiegen.
Die Bundesstaaten São Paulo, Rio de Janeiro, Ceará, Amazonas und Pernambuco vereinen gemeinsam 186.519 Infektionsfälle und damit mehr als die Hälfte aller in Brasilien registrierter Covid-19-Infektionen. Zum zweiten Mal in dieser Woche sind udem zinnerhalb von 24 Stunden über tausend Todesopfer (11.188 Tote) verzeichnet worden. Offiziell sind in Brasilien seit dem 17. März 20.047 Menschen an den Folgen des Coronavirus gestorben.
Geringe Testkapazität
Im weltweiten Vergleich steht das südamerikanische Land mittlerweile an dritter Stelle. Lediglich in den USA und Rußland gibt es mehr registrierte Fälle von Coronavirusinfektionen. Allerdings testet Brasilien nach wie vor wenig. Während in den USA laut der Site Worldometer pro einer Million Einwohner 40.749 Tests durchgeführt wurden, sind es in Brasilien gerade einmal 3.462. Bekannt wurde zudem, dass einige der gezogenen Proben wegen der langen Wartezeit zur Auswertung in den Labors möglicherweise nicht mehr analysiert werden können.
Jetzt werden die Hoffnungen auf ein vom Hospital Israelita Albert Einstein eintwickeltes neues Verfahren gesetzt, mit dem gleichzeitig in einem Labor über 1.500 Molekulartests ausgewertet werden können. Derzeit schaffen die 50 zugelassenen Labors gemeinsam lediglich bis zu 5.000 Auswertungen pro Tag. Gerechnet wird damit, dass das neue Testverfahren ab Anfang Juni zum Einsatz kommen kann.
Coronavirusinfektionen in über 60 Prozent aller Städte Brasiliens
In 53 Tagen hat sich in Brasilien die Zahl der Munizipe, in denen Covid-19-Fälle bestätigt wurden, beinahe verzwölffacht. Nach den jüngsten Daten des Gesundheitsministerium sind inzwischen in 3.488 der 5.570 Gemeinden und Städte Brasiliens Coronavirusinfektionen aufgetreten. Am 28. März waren 297 Munizipe betroffen.
Ungewöhnliche Hommage für Coronavirusopfer
Im Nordosten Brasiliens haben Jangadeiros, Künstler und Bewohner der Region Pajuçara mit einer besonderen Aktion den an den Folgen des Coronavirus verstorbenen Menschen gedacht. Sie haben sich entlang der Küste mit ihren mit weißen Segeln und schwarzen Streifen bestückten Jangadas (kleine Segelboote) aufgereiht. Gleichzeitig hat eine weitere Gruppe am Strand dazu aufgerufen Leben zu retten und zu Hause zu bleiben.