Beinahe 50.000 Menschen haben in Brasilien bereits wegen der Folgen des Coronavirus ihr Leben verloren. Am Samstag (20.) sind im Vergleich zum Vortag 1.022 neue Covid-Todesfälle registriert worden. Die Zahl der Todesopfer ist damit nach Angaben des Gesundheitsministeriums auf 49.976 gestiegen.
Allein in der vergangenen Woche vom 14. bis zum 20. Juni sind offiziell 7.256 neue Covid-Todesfälle verzeichnet worden. Die Zahl der Coronavirus-Infektionen hat in der Woche um 217.065 zugenommen. Auf Covid-19 positiv getestet wurden seit dem Ausbrechen der Pandemie in Brasilien bisher 1.067.579 Menschen, 34.666 von ihnen sind am Samstag registriert worden.
Medikamentenknappheit in Krankenhäusern
In mehreren Krankenhäusern Brasiliens werden die Medikamente knapp, auch solche, die bei einer Intubation zur Sedierung verwendet werden. Die Hilferufe kommen dabei nicht nur vom Krankenhauspersonal, sondern ebenso von den Gesundheitsämtern verschiedener Munizipe. Betroffen sind Munizipe in Mato Grosso, Goiânia, Minas Gerais und ebenso in Städten der Bundesstaaten Rio de Janeiro und São Paulo. In Goiânia konstatierte der Gesundheitssekretär, dass der Mangel an Sedierungsmitteln das Leben der UTI-Patienten gefährdet.
In São Gonçalo (Bundesstaat Rio de Janeiro) hat das Krankenhauspersonal eines provisorischen Hospitals einen Mangel an Sicherheitsausrüstungen für das Pflegepersonal und einen Medikamentenmangel angeprangert. Vom Gesundheitsamt Belo Horizonte (Minas Gerais) heißt es, dass es nach dem Einschreiten des Staatsministerium vom Gesundheitsministerium eine Initiative gebe, Lieferanten von Anästhetika und neuromuskulären Blockern zur Lieferung zu verpflichten. Das Gesundheitsministerium wiederum sagt, dass die Verantwortung für den Kauf und die Verteilung der Sedierungs- und Betäubungsmittel bei den Munizipen liegt.
Coronavirus erhöht Suche nach Wohnungen mit Gärten oder Balkon
Seit es in vielen Munizipen Quarantäneregeln gibt oder gegeben hat, suchen immer mehr Brasilianer Häuser und Wohnungen mit Garten oder Balkon, sowohl zur Miete als auch zum Kauf. Nach einer Studie der Imovelweb hat die Suche nach einem Haus mit Garten im Mai im Vergleich zum Vorjahr um 96 Prozent zugenommen.
Bei Wohnungen mit Balkon oder Terrasse beträgt die Steigerung sogar 128 Prozent. Verzeichnet wurde ebenso eine “Stadtflucht“. Die Suche nach Häusern auf dem Land hat laut Imovelweb um 310 Prozent zugenommen.