Das Schwarze Löwenäffchen gehört zu den seltensten Tierarten der Welt. Seine Heimat ist der Atlantische Regenwald, von dem nur noch zehn bis zwölf Prozent übrig sind. Experten haben dennoch einen Grund zum Feiern. Im Zoo von São Paulo sind Mitte August zwei gesunde Schwarze Löwenäffchen auf die Welt gekommen.
Besucher bekommen die Beiden aber nicht zu Gesicht. Sie befinden sich mit ihren Eltern in einem abgeschlossenen Bereich des Zoos. Der zählt mittlerweile 35 der zu den Krallenaffen gehörenden Mico-Leão-Preto (Leontopithecus chrysopygus). Das gilt ebenso als Seltenheit. Weltweit gibt es gerade einmal 61 dieser Löwenäffchen in der Obhut von Menschen.
Mit der Nachzucht versucht die Fundação Parque Zoológico de São Paulo die genetische Vielfalt der Löwenäffchen zu erhalten. Um eine Art genetisches Backup zu gewähren, gibt es mit anderen Einrichtungen ein Austauschprogramm, wie mit der Durrel Wildlife Conservation. Die Nachzucht der Affen ist dabei Teil eines Programmes zum Erhalt des Löwen-Tamarin, wie sie auch genannt werden.
Notwendig ist dies ebenso, weil die Zahl der gerade einmal 500 bis 600 Gramm schweren Primaten vom Aussterben bedroht sind. Ihr Vorkommen ist auf wenige Gebiete im Atlantischen Regenwald des Bundesstaates São Paulos beschränkt.
Ihre Zahl in der freien Natur schätzen die Forscher auf lediglich 1.400 Tiere. Wobei davon ausgegangen wird, dass ihre Zahl abnehmend ist. Vor allem der Verlust ihres Lebensraumes, durch die Ausbreitung der Siedlungen und die Fragmentierung der Waldflächen bringen den Primaten in Bedrängnis.
Im Bundesstaat São Paulo wurde er 2014 als Naturerbe unter Schutz gestellt und zum Symboltier des Artenschutzes auserkoren. Bis 1970 galt das Schwarze-Löwenäffchen bereits als ausgestorben, wurde dann aber im Westen des Bundesstaates wieder entdeckt.