Über Monate hinweg gab es in Brasilien immer wieder Warteschlangen auf einen Krankenhausplatz, starben Covid-Patienten mangels Kapazitäten der Krankenhäuser. Jetzt werden erste Erleichterungen verzeichnet. Zum ersten Mal seit acht Monaten überschreitet keines der Krankenhäuser Brasiliens bei der Belegungsrate der Covid-19-Betten 90 Prozent.
Seit drei Wochen sinkt die durchschnittliche Zahl der Menschen, die täglich an den Folgen von Covid-19 sterben. Abnahmen verzeichnet das Land auch bei den Neuinfektionen. Spezialisten führen die Rückgänge auf die steigende Zahl der Geimpften zurück. Entwarnung geben sie allerdings nicht.
Auch wenn der Siebentagesdurchschnitt gesunken ist, sind die Zahlen dennoch hoch. Nach den offiziellen Angaben des Gesundheitsministeriums sind am Mittwoch (14.) innerhalb von 24 Stunden 1.556 Covid-Todesopfer und 57.736 positiv ausgefallene Tests verzeichnet worden.
Nach den Erhebungen des Covid-Observatoriums der Stiftung Fiocruz sind vor allem in den Prioritätsgruppen, wie den über 60-Jährigen und Personen mit chronischen Krankheiten Rückgänge registriert worden. Die Forscher verweisen allerdings auch darauf, dass der Coronavirus unter den anderen, überwiegend noch nicht ausreichend geimpften, Gruppen weiterhin stark zirkuliert.
Distanzierungsmaßnahmen und das Tragen von Masken halten sie auch weiterhin für unerlässlich. Sorgen bereitet ihnen zudem die Variante Delta, die in anderen Teilen der Erde für wieder steigende Neuinfektionen sorgt. In Brasilien sind einzelne Fälle bereits registriert worden.
Die Impfungen gehen indes voran. Auch wenn es in vielen Städten immer wieder zu Engpässen des Impfserums kommt, konnten nach offiziellen Angaben bereits 117 Millionen Dosen verarbreicht werden. Einen ausreichenden Schutz mit zwei Impfungen haben bisher allerdings lediglich knapp 31,5 Millionen der über 210 Millionen Brasilianer erhalten.
Seit Ausbruch der Pandemie sind in Brasilien bis Mittwoch (14. Juli) über eine halbe Million Menschen an Covid gestorben und über 19 Millionen positiv getestet worden.