Immer mehr Metropolen Brasiliens sagen den Straßenfasching ab. Nicht nur in Rio de Janeiro wird nun doch auf den traditionellen Straßenfasching der “blocos“ verzichtet, nachdem dieser erst unlängst mit 620 Umzügen von 506 Karnevalsblöcken angekündigt worden war. Auch etliche andere Städte wollen auf die Straßenfeste des Karnevals verzichten.
In den Metropolen Brasiliens zieht der Straßenfasching ein Millionenpublikum an. Kontrollen von Impfnachweisen oder Covid-Tests sind dabei kaum möglich.
Noch wird in Brasilien zwar keine neue Covid-Welle registriert. Allerdings haben in den vergangenen Tagen Labors in verschiedenen Städten einen Anstieg von positiv ausgefallenen Covid-Tests verzeichnet.
Gleichzeitig gibt es in immer mehr Munizipen des Landes eine Grippewelle mit dem Virus H3N2. In einzelnen Städten wie Olinda droht das öffentliche Gesundheitssystem bereits an seine Grenzen zu stoßen.
In Olinda ist der traditionelle Straßenkarneval deshalb abgesagt worden. Absagen gibt es auch von Salvador, Florianópolis, São Luís, Curitiba, Belém, Fortaleza und Rio de Janeiro.
In Rio de Janeiro wird noch überlegt, ob es eine Alternative für einzelne Blöcke geben könnte, etwa durch die Verlegung der Umzüge in begrenzte Bereichen, die nur durch die Vorlage eines Impfnachweises und Covid-Tests zugänglich wären. Auch in São Paulo gibt es Überlegungen, die animierten Straßenumzüge der Karnevalsblöcke zu verlegen.
Als Alternativort ist dort das Autódromo von Interlagos im Gespräch. Eine Entscheidung dazu soll in den nächsten Tagen fallen.
Die Sambaparaden scheinen indes garantiert zu sein. Die Präsenz des Publikums ist dabei ähnlich wie bei Fußballspielen an Impfnachweise und dem Tragen eines Mundschutzes geknüpft.