Es ist eine Seltenheit die Talipot-Palme mit einer Blüte zu sehen. Nur einmal in ihrem Leben blüht sie, dann stirbt sie. Davor sorgt sie aber für ein einzigartiges Spektakel. Das ist derzeit in einem vom brasilianischen Landschaftarchitekten Burle Marx angelegten Garten im brasilianischen Fortaleza zu sehen.
Corypha umbraculifera heißt die Talibot-Palme botanisch. Sie bildet fächerartige, riesige Blätter und kann bis zu 30 Meter Höhe erreichen. Dass sie blüht, passiert indes nur alle paar Jahrzehnte. 40 oder mehr Jahre vergehen, bis sie eine Blüte bildet. Die ist gleichzeitig ihr Todeszeichen. Einmal verblüht bildet sie Kokosnussartige Früchte und stirbt dann langsam ab.
Davor beeindruckt sie aber noch Passanten und Naturliebhaber mit ihren gigantischen Blütenrispen. Die Rispen überragen dabei die Blätterkrone der Palme und können bis zu 60 Millionen gelb-weißliche Blüten aufweisen.
Als Burle Marx die Talibot-Palmen in der Grünanlage der Banco do Nordeste do Brasil in Fortaleza gepflanzt hat, wusste er, dass er selbst die Blüten wohl nie sehen wird. Das hat ihn aber nicht davon abgehalten, anderen Personen damit eine Freude zu bereiten.
Gepflanzt hat er einige Exemplare der Talibot-Palme ebenso im Parque do Flamengo in Rio de Janeiro. Auch dort ist es in den vergangenen Jahren zur Blüte gekommen und haben die Palmen damit für Aufsehen gesorgt.
Sowohl in Fortaleza als auch in Rio de Janeiro sollen übrigens die gleichen Palmen wieder gepflanzt werden, gezogen aus den Samen der abgestorbenen Exemplare.
Eigentlich war Burle Marx dafür berühmt, heimische Pflanzen aus Südamerika in seinen Projekten einzusetzen. Auf außergewöhnliche Pflanzen aus anderen Teilen der Welt hat er aber nicht verzichtet. Die Samen der Talibot-Palme soll er selbst von einer seiner Reisen mitgebracht haben.