Manchmal müssen Wissenschaftler Radikalsportler sein, um ihr Ziel zu erreichen. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn sie mehr über das Halsband-Faultier herausbekommen wollen. Das lebt oben in den Baumwipfeln. Um mehr über das seltene Tier zu erfahren, haben die Forscher vom Instituto Tamanduá deshalb im Atlantischen Regenwald Bäume erklettert.
Das ist keineswegs ungefährlich. Eins der Merkmale des Atlantischen Regenwaldes ist eine hohe Zahl von Aufsitzerpflanzen, wie Orchideen, Farne, Philodendren und Bromelien. Die bieten wiederum Insekten wie Ameisen und Wespen und ebenso Schlangen einen Lebensraum. Die Forscher mussten deshalb doppelt aufpassen.
Hoch oben in den Bäumen der Reserva Sapiranga angekommen, sammeln sie Informationen. Entdecken sie eins der Faultiere, wird dieses untersucht und mit einem Funksender ausgestattet. Der liefert später wichtige Informationen an die Wissenschaftler, wie etwa über das Verhalten der Tiere.
Wie viele es von ihnen noch gibt, von was sie sich ernähren und was die größten Bedrohungen der der Halsband-Faultiere und ihrer Lebensräume sind, sind weitere Fragen, die die Wissenschaftler beantworten wollen. Festgehalten wird ebenso welche Pflanzen am Küstenstreifen zwischen Praia do Forte bis Sergipe wachsen, dem Lebensraum des seltenen Halsband-Faultier.
Beteiligt sind an dem Projekt Preguiça-de-Coleira nicht nur Biologen, sondern ebenso Tierärzte und Pädagogen. Sie wollen herausfinden, wie und wo die Halsband-Faultiere leben und letztlich damit zu deren Schutz beitragen.
Ziel des Projektes ist es, einen Aktionsplan zu erstellen. Der wird unter anderem vorsehen, wie die Waldfragmente am besten miteinander verbunden werden können. Geplant sind ebenso Öffentlichkeitsaktionen und Umwelterziehungsmaßnahmen, um das vom Aussterben bedrohte Halsbandfaultier zu schützen.