Die brasilianische Stadt Belém ist von den Vereinten Nationen als Austragungsort für die Klimakonferenz COP 30 bestätigt worden, die 2025 stattfinden soll. Die Kandidatur dazu wurde von Luiz Inácio Lula da Silva kurz nach seiner Wahl zum Präsidenten Brasiliens Ende 2022 angekündigt und jetzt bestätigt.
„Das ist eine großartige Nachricht. Es wird das erste Mal sein, dass wir in Brasilien und in der Stadt Belém eine Zusammenkunft dieser Größenordnung zum Thema Klimawandel abhalten werden“, sagte Präsident Lula in einem Video zur Bekanntgabe des Ereignisses. Begrüßt wurde die Wahl ebenso von Helder Barbalho, Gouverneur des Bundesstaates Pará. Er verwies auf die Verantwortung Brasiliens im Zusammenhang mit dem Umweltschutz und dem Schutz des Amazonas-Regenwaldes.
Es ist nicht das erste Mal, dass in Brasilien eine Klimakonferenz stattfinden sollte. Eigentlich war geplant, dass die COP 25 im Jahr 2019 in dem südbrasilianischen Land ausgetragen wird. Allerdings wurde die Kandidatur kurzfristig vom damaligen Präsidenten Jair Bolsonaro abgesagt, aus finanziellen Gründen, wie es offiziell hieß.
Bolsonaro hatte allerdings keinen Hehl daraus gemacht, dass er von der UN-Klimakonferenz nichts hält und diese vor seinen Anhängern als „Karneval“ bezeichnet. Unter seiner Präsidentschaft ist zudem die Rodungsrate in den Biomen Brasiliens, allen voran im Amazonas-Regenwald, sprunghaft angestiegen.
Pará ist einer der neun Bundesstaaten Brasiliens, über die sich der Amazonas-Regenwald erstreckt. Seine Hauptstadt ist Belem. Ein Teil von ihr befindet sich auf dem Kontinent. Zu der etwa 1,5 Millionen Einwohner zählenden Stadt gehören aber auch 42 Inseln. Umgeben ist Belem vom Amazonas-Regenwald.
Aber auch in der Stadt selbst gibt es noch Reste des Regenwaldes, wie im Parque Ecológico do Município de Belem, dem Parque Estadual do Utinga oder dem Bosque Rodrigues Alves, zu dem der Botanische Garten Amazoniens gehört. Sie geben einen kleinen Eindruck in die enorme Artenvielfalt des Amazonas-Regenwaldes.
Aber nicht alles ist rosig. Der Bundesstaat Pará steht seit Jahren an der Spitze der Kahlschlagsraten und dies, obwohl seit 2020 Reduzierungen erreicht werden konnten. Laut dem Raumforschungsinstitut Inpe sind allein in Pará zwischen August 2021 und Juli 2022 über 4.000 Quadratkilometer Regenwald zerstört worden.
Dennoch sind in Pará etwa 800.000 Quadratkilometer mit Wald bestanden. Mehr als die Hälfte davon steht unter Schutz. Unlängst hat die Landesregierung des Bundesstaates zudem angekündigt, in den kommenden Jahren mit verschiedenen Projekten 5,4 Millionen Hektar Wald zu restaurieren.
Andere Projekte wie „Rede Transformar“ setzen auf eine nachhaltige Entwicklung der Region. „Rede Transformar“ ist eine übergreifende Initiative, der unter anderem Unternehmen angehören. Sie wollen in den Bundesstaaten Pará, Tocantins und Amazonas die Bio-Ökonomie, die grüne Wirtschaft, fördern und gleichzeitig den Bestand der Wälder garantieren.
Die COP ist die größte und wichtigste Konferenz der Welt zum Klimawandel und Umweltschutz. An ihr nehmen Vertreter von 197 Ländern teil. Unter anderem steht bei den dort ausgetragenen Debatten immer wieder der Amazonas-Regenwald im Mittelpunkt. Mit der Wahl Beléms zum Austragungsort der COP im November 2025 haben die Teilnehmer nun die Möglichkeit, Amazonien tatsächlich einmal kennenzulernen, wie Präsident Luiz Inácio Lula da Silva konstatierte.