Vor Brasiliens Küste liegt derzeit Liebe in der Luft. Tausende Wale ziehen in den kommenden Wochen die Küste entlang Richtung Norden, um sich im warmen Wasser zu paaren oder ihre Jungen aufzuziehen. Vor allem Buckelwale zieht es vor die brasilianische Küste. Ihr Spiel im Wasser kann vielerorts nicht nur vom Boot, sondern ebenso vom Festland aus beobachtet werden.
Derzeit überhäufen sich die Nachrichten über gesichtete Buckelwale. Am Freitag (9. Juni) sind sie in Rio de Janeiro Nahe des berühmten Strandes von Ipanema aufgetaucht. Auch am Zentralstrand des Balneários Camboriú bei Florianópolis, im Süden des Landes, haben sie sich gezeigt.
Seit die Jagd auf Wale 1986 verboten wurde, nimmt die Zahl der gesichteten Meeresgiganten vor der Küste Brasiliens stetig zu. 2001 sind gerade einmal 1.500 Tiere gezählt worden. Im vergangenen Jahr waren es laut dem Instituto Baleia Jubarte hingegen 25.000.
Nicht nur Buckelwale begeistern derzeit Brasilianer und Touristen. Auch Glattwal und Brydewal gehören zu den Besuchern der brasilianischen Küste. Oft werden die Wale zudem von Delfinschwärmen begleitet.
Zugenommen hat mit der Zahl der Wale auch der Waltourismus. Der unterliegt in Brasilien einigen Regeln. Tauchen in der Nähe von Walen ist verboten. Boote müssen ihre Motore zudem schon in einer Entfernung von einhundert Metern ausschalten.
In den meisten Orten, in denen Walbeobachtung angeboten wird, wie in São Sebastião, im Bundesstaat São Paulo, müssen sich die Unternehmen dazu kadastrieren und ihre Mitarbeiter entsprechend schulen lassen. Kurse, Workshops und Vorträge gibt es ebenso für die Bevölkerung und Touristen.