Brasília, 22. April 2008
Die staatliche brasilianische Gesundheitsbehörde Funasa will bis zum 23. Mai in ganz Brasilien rund 100.000 Indios impfen. Die Kampagne „Impfmonat der indigenen Völker 2008“ startete zusammen mit der „amerikanischen Woche der Impfung“ am vergangenen Samstag (19.). In diesem Jahr liegt der Schwerpunkt auf 19.000 Kindern im Alter von bis zu 4 Jahren, Frauen vor den Wechseljahren und Senioren.
Die Kampagne beginnt im Tal von Javari im Bundesstaat Amazonas. In der Region ist die Verbreitung von Hepatitis unter den Indiovölkern besonders gravierend. „Wir haben entschieden, die Kampagne dort zu beginnen“ so der Präsident der Funasa, Francisco Danilo Bastos Forte, “um die Aufmerksamkeit der allgemeinen Bevölkerung auf die Probleme zu lenken, die dort vorherrschen.“
Laut Forte werden rund 60 Mitarbeiter der Abteilung für Gesundheit indigener Völker die lokalen Kräfte in den Gemeinschaften im „Vale do Javari“ unterstützen. Zudem wird das Hospital-Schiff Oswaldo Cruz zum Einsatz kommen. Basisstation ist São Luiz in der Nähe der Grenzstadt Tabatinga. Zudem wird eine Bestandsaufnahme der Gesundheitssituation aller in der Region lebenden Indios durchgeführt.
„Damit haben wir eine klare Definition in Bezug auf die Verteilung der Medikamente, eine spezielle Betreuung und, sofern es notwendig sein sollte, können wir auch eine Internierung im Krankenhaus realisieren“ so Forte weiter.
Laut dem Präsidenten der Funasa sollten im vergangenen Jahr rund 56.000 Ureinwohner im ganzen Land geimpft werden. Davon wurden jedoch nur 83 Prozent im Laufe der Kampagne immunisiert. In diesem Jahr, vor allem durch eine bessere Infrastruktur sollen die Resultate im Rahmen der neuen Operation weitaus besser ausfallen.
Dietmar Lang für BrasilienPortal