Der Carnaval do Rio de Janeiro zieht nicht nur tausende Zuschauer in das Sambódromo, um dort die berühmten Paraden zu verfolgen. Gefeiert wird ebenso auf den Straßen der verschiedenen Stadtviertel. Dort werden dieses Jahr wieder über fünf Millionen Menschen erwartet, die bei den Paraden der über 600 Karnevals-Blöcke dabei ausgelassen tanzen und feiern werden.
Die Logistik für dieses riesige und mehrwöchige Fest ist enorm. Von der Stadtverwaltung werden eigens dafür 24.525 Toiletten aufgestellt, 13 Prozent mehr als im Vorjahr. Zugelassen wurden dieses Jahr 7.000 fliegende Händler, die während der Ausnahmezeit in der feiernden Menge Imbisse, Getränke und Sonstiges verkaufen werden. Damit wurden 2.000 Genehmigungen mehr ausgestellt als im Jahr 2014. Die „Ambulantes“ erhalten dabei nicht nur einen speziellen Ausweis sondern werden auch entsprechend geschult.
Gedacht wurde ebenso an mögliche Gesundheitsprobleme. Dafür hat die Stadtverwaltung sieben zusätzliche Stellen zur Gesundheitsversorgung eingerichtet, die mit Sanitätswagen ausgestattet sind. Drei von ihnen werden im Zentrum Rio de Janeiros aufgestellt, zwei in Ipanema und zwei an der Copacabana im Süden der Stadt.
Die ersten „Blocos“ sind in Rio de Janeiro im 19. Jahrhundert entstanden. Bewohner der Stadtviertel schlossen sich dabei zusammen, um gemeinsam den Karneval zu feiern. Aus so manchem Block ist dabei später eine der berühmten Sambaschulen hervorgegangen. Viele der Blöcke haben sich „Vereinsfarben“ zugelegt und sind durch spezielle charakteristische Gegebenheiten gekennzeichnet, wie das Auftreten in Anzügen oder dem Ausrufen von Sprechchören. Neben bereits traditionellen Blöcken gibt es immer wieder Gründungen neuer Gruppen. Etliche bieten nicht nur ein Fest an einem bestimmten Platz, sondern auch Umzüge.
Schon jetzt im Januar ziehen dabei einige Blöcke durch die Straßen. Der Höhepunkt ist jedoch am Faschingswochende und reicht bis zum Aschermittwoch, wenn etliche Gruppen in mehreren Stadtvierteln beinahe rund um die Uhr für Stimmung sorgen werden.