Knapp eine Millionen Touristen werden zu den diversen Karnevals-Blöcken erwartet, die an den Wochenenden in Rio de Janeiro bereits für Stimmung sorgen. So mancher der blocos ist erst vor Kurzem neu gegründet worden, wie der “Mulheres rodada“. Der will einen Gegenpol zum Machismo setzen. Entstanden ist er nach einer heftigen Diskussion im Internet zum Thema Frau und Jungfräulichkeit.
Für Furore hatte vor einigen Wochen ein Beitrag gesorgt, den ein Jugendlicher im Facebook gepostet hatte. Er verdiene keine Frau, die bereits “die Runde“ gemacht habe, war dort zu lesen. Schnell entwickelte sich eine Diskussion zum Thema “mulher rodada“. Während sich etliche Männer dafür aussprachen, dass sie keine Frau wollten, die bereits Geschlechtsverkehr mit einem anderen Mann hatte, gab es gleichzeitig eine Gegenbewegung. Aus dieser ging der bloco “Mulher rodada“ hervor, der kurzerhand von zwei Journalistinnen gegründet worden ist.
Die Gründerinnen Renata Rodrigues und Débora Thomé nehmen das Geschriebene wörtlich. Rodar bedeutet soviel wie kreisen oder drehen und drehen tut sich fast alles, befinden sie. Die Tänzerinnen drehen sich, die Erde dreht sich und auch im Karneval dreht sich alles. Mit humorvollen Seitenhieben haben sie in den sozialen Netzwerken innerhalb kürzester Zeit jede Menge Anhänger gewonnen. Sogar die zwei Musikgruppen „Ataque Brasil“ und „Damas de Ferro“ sagten dem neuen bloco ihre Unterstützung zu.
Sie werden am Aschermittwoch die Menge zum Drehen bringen, wenn der Block „Mulheres Rodadas“ mit Witz, Elan und viel Feierstimmung seine Premiere geben wird und dabei den Karneval gebührend ausklingen lässt, eben dann wenn sich bereits alles und alle Welt schon rund um den Karneval gedreht hat, wie sie sagen.