Nach zwei Jahren Pause haben die Elite-Sambaschulen Rio de Janeiros im Sambódromo Marquês de Sapucaí wieder für atemberaubende Paraden gesorgt.
Das Thema – der Beitrag der afrikanischen Völker zur Menschheit – hat Beija-Flor mit viel Luxus und prächtigen Allegorien auf eindrucksvolle Weise umgesetzt. Präsentiert hat sie einen ungewohnten Blickwinkel und ebenso gleichzeitig Kritik an Vorurteilen, Gleichgültigkeit und Rassismus geübt.
Geschehen ist dies aber nicht mit dem erhobenen Zeigefinger. Vielmehr wurde die Geschichte aus der Sicht der schwarzen Völker und ihrer Intellektuellen erzählt und ein Fest der afrikanischen Kulturen präsentiert.
Gezeigt wurde das schwarze Volk als Quelle des Wissens, als direkte Nachfolger der ersten Zivilisationen der Menschheit und als Säulen der Welt. Beija-Flor erinnerte an die großen Leistungen der Menschen des afrikanischen Kontinentes, die ägyptische Philosophie, die Beiträge zur Mathematik und Astronomie und die Religionen.
Die Allegorien haben aber auch veranschaulicht, wie die Beiträge der Menschen Afrikas in Vergessenheit geraten sind und in den Geschichtsbüchern unterschlagen wurden, wie schwarze Gesichter weiße Masken erhalten haben.
Der 2020 in den USA aufgeflammte Protest Black lives matters war ebenso dabei. „Vidas negras importam“ (Schwarze Leben sind wichtig) stand auf dem Boden der Frontkommission, auf dem die Tänzer die Machtnahme durch die Weissen dargestellt haben.
Beija-Flor hat mit ihrer Darbietung einen imponenten Abschluss der ersten Paradenacht im Sambódromo Rio de Janeiros geliefert und mit der Umsetzung ihres Themas zum Nachdenken angeregt.