Am Montag (14. Juni 2010) hat das bekannte Musik-Festival “Rock in Rio“ mit einem Auftritt von Metallica für dieses Jahr seinen Abschluss gefunden. An 10 Tagen in Mai und Juni begeisterten unter anderem der kolumbianische Popstar Shakira, US-Rocker Bon Jovi, der britische Ausnahmekünstler Elton John sowie das als “Hannah Montana“ bekannt gewordene Teenager-Idol Myley Cyrus Hundertausende Musikfans – allerdings erneut in Lissabon und Madrid.
Aus Brasilien waren dafür unter anderem Ivete Sangalo und Martinho da Vila in die portugiesische Hauptstadt gereist, um dem Festivalpublikum wenigstens ein paar brasilianische Rhythmen darzubieten.
Die Veranstalter konnten in diesem Jahr erneut einen Besucherzuwachs verzeichnen. Allein in Madrid stieg der Besucherzahl am 04. bis 06. Juni und 11. und 14. Juni von 290.000 bei der letzten Ausrichtung im Jahr 2008 auf über 320.000. Im Jahr 2004 hatte Initiator Roberto Medina das Festival aus seinem Heimatland aufgrund höherer Gewinnerwartungen nach Europa abgezogen.
Auch im Jahr 2012 soll der Musikevent wieder auf der iberischen Halbinsel ausgetragen werden. In diesem Jahr war das Ticket ab 69 Euro zu haben, für einen klimatisierten Logenplatz mit besserem Blick auf die Hauptbühne mussten allerdings bis zu 275 Euro auf den Tisch gelegt werden.
Im grössten Land Südamerikas betrachtet man das Musikspektakel im fernen Europa weiterhin mit gehöriger Skepsis. Für sie gehört Rock in Rio zu Rio de Janeiro. Kaum eine Zeitung berichtete über das Festival, auch sehen viele Brasilianer den Event in Portugal und Spanien als “schlechte Kopie“ oder “billiger Abklatsch einer urbrasilianischen Idee.
Noch heute erinnert das allgegenwärtige Logo mit der als südamerikanischen Kontinent stilisierten Gitarre an den unvergessenen Event im Jahr 1985, der mehr als 1 Million Besucher begeisterte. Weitere grosse Festivals folgten abermals in der Millionenmetropole unter dem Zuckerhut in den Jahren 1991 und 2001. Dort kamen teilweise zu einem Konzert mehr Menschen wie in diesem Jahr an einem ganzen Festivalwochenende in Europa.
Die Stadtverwaltung von Rio de Janeiro war daher schon seit geraumer Zeit mit Medina im Gespräch, die Stadt an der Guanabara-Bucht wieder zum Veranstaltungsort eines “echten“ Rock in Rio zu erheben. Und dies soll nun nicht erst im WM-Jahr 2014 sondern bereits im kommenden Jahr Wirklichkeit werden.
Am Montag, 16. August 2010 gab Medina grünes Licht. „Rock in Rio 2011“ findet vom 23. bis 25. September sowie vom 29. September bis 02. Oktober 2011 im Parque Olímpico Cidade do Rock in Jacarepaguá im Westen der Millionenmetropole statt. In den kommenden ca. acht Monaten wird dafür das Veranstaltungsgelände komplett für den Megaevent vorbereitet. Die 150.000 Quadratmeter grosse Fläche ist im Jahr 2016 für den Freizeitpark der Athleten bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro vorgesehen.
Es sollen insgesamt rund 110 Künstler über 84 Stunden an Shows bieten, die Eintrittspreise sollen zwischen 40 und 90 Euro kosten.
Bisher wurden die Zusagen der Bands Guns N’ Roses, Metallica, Coldplay, System of a Down und Red Hot Chili Peppers bestätigt. Ausserdem sollen Rihanna, Elton John, Katy Perry und Snow Patrol auftreten. Am zusätzlich vereinbarten Konzerttag (29. September) wurden Stevie Wonder, Jamiroquai, Janelle Monáe und Joss Stone bestätigt. Das weltweite Publikum kann sich an diesen brasilianischen Künstler erfreuen: Frejat, Capital Inicial, Jota Quest, Ivete Sangalo, Pitty, Toni Garrido, NX Zero, Sandra de Sá und Ivo Meirelles deren Teilnahme bereits bestätigt wurde, und alle nahmen auch an der Pressekonferenz teil.
„Rock in Rio 4“ ist zudem lediglich der Auftakt weiterer Festivals. Ausgabe Nummer 5 und 6 sollen gemäss einer Vereinbarung zwischen Medina und dem Bürgermeister von Rio de Janeiro, Eduardo Paes, an gleicher Stelle jeweils 2013 und 2015 stattfinden. Zudem ist angedacht, Konzerte im Rahmen der Erö ffnungs- und Schlusszeremonie der Olympiade 2016 zu veranstalten.
Pünktlich zur Pressekonferenz wurde auch das bekannnte Jingle des Spektakels neu eingespielt. Folgende brasilianischen Künstler haben sich dazu im Studio versammelt: Dinho Ouro Preto, Tico Santa Cruz, Pitty, Sandra de Sá, Ed Motta, Ivete Sangalo, Marcelo D2, Rogério Flausino sowie die Saxophonisten George Israel, Toni Garrido und Evandro Mesquita.
Medina hat zudem die Idee, das Festival zukünftig als weltweiter Event zeitgleich an mehreren Orten stattfinden zu lassen. Neben Portugal, Spanien und Brasilien sind dabei mittlerweile auch England, Polen sowie China im Gespräch.