Wenn in wenigen Monaten in Rio de Janeiro die Olympiade eröffnet wird, werden 12.000 Ehrenamtliche den Gästen helfen, sich zurechtzufinden. Mit dabei sein wird ebenso eine Gruppe von Transvestiten und Transsexuellen. Sie sind vom olympischen Organisationskomitee eingeladen worden und wollen mit ihrer Präsenz auch zum Abbau von Vorurteilen beitragen.
Das erste Verfahren zur Auswahl der ehrenamtlichen Helfer für die Eröffnungs- und Abschlußfeier zu den olympischen und paralympischen Spielen hat bereits im November 2015 stattgefunden. Dem zweiten Aufruf sind nun auch Studenten des “Projetos Damas“ gefolgt.
Mit dem “Projeto Damas“ sollen Transvestiten und Transsexuelle auf den Arbeitsmarkt vorbereitet werden. Es will aber auch deren Selbstbewusstsein aufbauen. Sie werden in der Regel schon sehr früh von der Gesellschaft ausgeschlossen und leiden oft unter bullying in der Schule, wie Carlos Alexandre Neves Lima ausführt, Koordenator des Projektes Damas, das seit 2011 in Rio de Janeiro angeboten wird. Schwer haben sie es auch, eine Arbeitsstelle zu finden. Viele würden sich mangels einer Alternative prostituieren, so Lima.
Verbunden ist der Unterricht mit einem Praktikum. Nach sechs Monaten Unterricht setzen die 30 Kursteilnehmer das Erlernte in der Praxis um, indem sie drei Monate lang bei Einrichtungen der Stadtverwaltung Rio de Janeiros arbeiten. Der jüngste Kurs hat nun vom Organisationskomitee der Olympiade die Einladung erhalten, sich am zweiten Auswahlverfahren für die ehrenamtlichen Helfer zu beteiligen.
Spezielle Vorgaben für die Teilnehmer des Auswahlverfahrens gibt es nicht. Einzige Voraussetzung ist, dass sie älter als 16 Jahre sind. Repräsentiert werden soll mit dem Heer der Ehrenamtlichen die Vielfalt Brasliens, wie es vom Organisationskomitee heißt.