Frauenfußball: Aus der Traum vom olympischen Gold

Die Brasilianerinnen haben im Viertelfinale gegen die Kanadierinnen verloren. Es war ein dramatisches Spiel, bei dem auch in der Verlängerung keine Tore fallen wollten. Eine Entscheidung gab es erst beim Elfmeterschießen. Und auch dabei hat erst der letzte Ball das Ergebnis zu Gunsten der Kanadierinnen entschieden.

Frauenfussball Brasilien vs Kanada – Foto: Sam Robles/CBF

Die Brasilianerinnen hätten besser spielen können, das haben sie schon während der Vorrunde bewiesen. Aber auch die Torhüterin Kanadas wusste es, die Chancen auf ein Tor der Südamerikanerinnen zu vereiteln, und das waren nicht wenige.

Das Netz kam indes während der normalen Spielzeit nicht zum Schwingen. Auch in der Verlängerung brachte keins der Teams einen Ball ins Tor. Das geschah erst nach über zwei Stunden Spielzeit beim Elfmeter. Den ersten Schuß konnte Torhüterin Bárbara aufhalten. Die Hoffnungen auf einen Einzug ins Halbfinale kamen aber beim vierten Elfmeter der Brasilianerinnen ins Schwanken. Der Ersatztorhüterin Kanadas gelang es, den Ball von Andressa Alves aufzuhalten. Wieder waren beide Teams gleich auf.

Während die Kanadierinnen dann gekonnt ihren letzten Elfmeter an Bárbara vorbei im Tor versenkten, gelang dies Rafaele nicht. Mit vier Treffern von fünf Versuchen gegen drei der Brasilianerinnen, war der Sieg der Kanadierinnen besiegelt.

Seit über zwei Jahrzehnten hat es keine Medaille mehr gegeben, auch wenn die Seleção der Frauen viermal zu den vier besten Teams gezählt hat, liegt das olympische Silber lange zurück (Athen-2004 und Peking 2008). Doch auch ihre siebte Beteiligung bei den Sommerspielen endete für sie ohne Medaille.

Die Enttäuschung über das Ausscheiden im Viertelfinale ist groß. Die brasilianischen Fans hatten große Hoffnungen auf eine lang erwartete Wende. Bei den vorangegangenen Gruppenspielen in Tokio zeigten die Fußballerinnen Brasiliens durchaus auch Stärke und beflügelten den Traum vom olympischen Gold.

Es bringe nichts, jetzt eine Schuldige zu suchen, sagte Martha kurz nach der Niederlage und spielte auf die Vernachlässigung des Frauenfussballs in ihrem Land an. Der hat tatsächlich erst in den vergangenen Jahren mehr an Aufmerksamkeit erhalten. Die schwedische Trainerin Pia Sundhage wurde unter Vertrag genommen und auch in den Medien tauchte der Frauenfußball mehr auf.

Für tatsächliche Veränderungen im brasilianischen Frauenfussball sind aber mehr als zwei Jahre notwendig. Pia Sundhage ist dennoch zuversichtlich. Sie glaube an die Zukunft der Brasilianerinnen, so die Schwedin.

Für Formiga war es jedoch die letzte Teilnahme an olympischen Spielen. Siebenmal war sie dabei. Allein damit hat die 43-Jährige schon einen Rekord aufgestellt.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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