Es war spät am Abend europäischer Zeit, als die ersten Informationen hereinkamen. Das Länderspiel Brasilien gegen England müsse aus Sicherheitsbedenken abgesagt werden. Die Richterin Adriana Costa dos Santos gab dem Antrag der Staatsanwaltschaft statt, dass die Vorkehrungen in dem neu renovierten Stadion nicht ausreichen würden, um eine Veranstaltung dieser Art durchzuführen. So liege laut Folha de Sao Paulo noch immer Bauschutt in der legendären Arena herum. Dieser könnte von gewalttätigen Fans als Waffe benutzt werden.
Wenige Stunden nach der Absage hat die diensthabende Richterin die Partie nun doch genehmigt. Demnach könne das Spiel wie geplant am kommenden Sonntag stattfinden, berichteten am späten Donnerstagabend (Ortszeit) die Zeitungen O Globo und Folha de Sao Paulo übereinstimmend.
Militärpolizei gewährt Sicherheit
Die Regierung des Bundesstaats Rio de Janeiro habe nun einen Bericht der Militärpolizei vorgelegt, nach dem die Sicherheit bei dem Spiel gewährleistet werden könne, hiess es in den Medienberichten. So seien die entsprechenden Papiere in den bürokratischen Mühlen Brasiliens verschwunden, was zuerst die Absage zur Folge hatte. Inzwischen habe Richterin Gracia Cristina Moreira Rosenkranz daraufhin die einstweilige Verfügung ihrer Kollegin wieder aufgehoben.
Nach dreijähriger Sanierung für rund 460 Millionen Euro soll das Maracanã am Sonntag mit der Partie zwischen der Seleção und den “Three Lions“ seine offizielle Wiedereröffnung feiern. Das Spiel gilt auch als Testlauf für den Confederations Cup, der am 15. Juni in Brasilien beginnt. Das Stadion sollte eigentlich bereits im Dezember fertig sein. Aber auch wenige Stunden vor Anpfiff des Testspiels wurde noch an vielen Ecken der Arena gebaut.