Nach anhaltenden Protesten hat die brasilianische Airline TAM ihre Flugpreise während der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 wieder geringfügig gesenkt. Vor allem Flüge über die sogenannte „Luftbrücke“ zwischen den Millionenmetropole Rio de Janeiro und São Paulo sind von den bescheidenen Ermäßigungen betroffen. Das wichtigste Fußballturnier der Welt wird am 12. Juni in Brasiliens Wirtschaftszentrum angepfiffen, am 13. Juli 2014 steigt das Finale unter dem Zuckerhut.
Nach heutigem Stand der Dinge kostet ein Hin- und Rückflug zwischen den Stadtflughäfen Santos Dumont in Rio de Janeiro und Congonhas in São Paulo für das WM-Eröffnungsspiel 1.733,14 R$ (587,50 Euro) – bei einem Hinflug am 11. Juni und einem Rückflug am 13. Juni. Dieser Preis ist zwar weiterhin exorbitant hoch, allerdings immerhin schon um 28 Prozent günstiger als vergangene Woche, wo die Airline ihre Flugpreiserhöhungen im Rahmen der WM 2014 in Brasilien bekannt gab und für den halbstündigen Flug über die „Luftbrücke“ stolze die 2.393 R$ (811,00 Euro) aufgerufen wurden.
Um das Endspiel der WM mitzuerleben kostet die Reise zwischen Congonhas und Santos Dumont (Abflug am 11. Juli und Rückflug am 14. Juli) ebenfalls 1.733,14 R$ (587,50 Euro). Dies ist damit bereits die zweite Preisreduzierung der TAM – von Donnerstag auf Freitag der vergangenen Woche war der Preis bereits von 2.743 R$ (929,83 Euro) auf 2.393 R$ (811,00 Euro) gefallen.
Zum Vergleich: Eine Flugpassage für dieselbe Strecke, im März – also außerhalb der Saison – kostet hin und zurück regulär 227,00 R$ (rund 77,00 Euro). Und im Rahmen von Sonderaktionen sind die zahlreichen oft gar nicht ausgelasteten Verbindungen sogar unter 100,00 R$ (rund 33,00 Euro) zu haben.
Die nun verhaltene Reduzierung erfolgte nach massiven Protesten seitens der Fluggäste, in die sich am Ende sogar die Politik eingemischt hatte. Regierungsvertreter hat zuletzt die Airline öffentlich aufgefordert, die „unverschämten Preise“ zu begründen.
Auch die brasilianische Tourismus-Behörde EMBRATUR hat sich inzwischen eingeschaltet und eine Klageschrift bei der dem Justizministerium unterstellten nationalen Kartellbehörde „Cade“ eingereicht. Sie wittert unrechtmäßige Preisabsprachen der nationalen Fluggesellschaft für die Zeit während der WM-Endrunde. Der Präsident der Behörde hat in diesem Zusammenhang den Vorschlag auf den Tisch gebracht, während der Weltmeisterschaft sämtliche Flugtickets zwischen den insgesamt zwölf Austragungsstätten mit einem Richtpreis zu Versehen.