Das brasilianische “Tribunal de Contas da União (TCU)” (Kontrollorgan der Staatausgaben) hat, nach Auskunft seines Assessors im Kabinett für WM-Projekte, Raffael Jardim Cavalcante, durch Kotrollen insgesamt 550 Millionen Reais (zirka 157 Millionen Euro) einsparen können. Allerdings erinnert Sr. Cavalcante daran, dass diese Einsparung nicht allein die Staatsausgaben betrifft, sondern dass ein grosser Teil der Projekte – in Flughäfen und Stadien – durch private Initiativen finanziert worden sind.
“Wir haben eine Strategie angewandt, die aus einer Kontrolle sämtlicher Vorhaben noch in ihrer embryonalen Vertragsphase bestand. So konnten wir gleich zu Beginn Probleme lösen, die höhere Kosten verursacht hätten und überzogene Preise senken – insgesamt wurden dadurch 550 Millionen Reais eingespart“, hob der Assessor während einer Anhörung im Senat hervor.
Nach Auskunft des TCU betreffen die besagten Einsparungen, zum Beispiel, auch die Reform des Maracanã-Stadions in Rio de Janeiro, die um R$ 97 Millionen reduziert werden konnte – und die Arena-Amazonas, in Manaus, wurde um R$ 65 Millionen günstiger. Der Repräsentant des TCU erklärte ebenfalls vor dem Senat, dass sämtliche zum Bau der Stadien freigegebenen Ressourcen der “Banco Nacional de Desenvolvimento Econômico e Social (BNDES)“ ebenfalls überprüft worden seien – “ohne irgendeine festgestellte Unregelmässigkeit“.
Von den 12 Stadien, in denen WM-Partien stattfinden werden, gehören 3 der Privatinitiative: in São Paulo, in Porto Alegre (Bundesstaat Rio Grande do Sul) und in Curitiba (Bundesstaat Paraná). In diesen Fällen war es Aufgabe des TCU, die entsprechende Verwendung der Gelder des BNDES zu kontrollieren. Wir konzentrierten uns darauf, zu verhindern, dass die Union – durch die Bank – geschädigt würde“, sagte Cavalcante. Die privat investierten Beträge für diese Stadien beliefen sich auf R$ 400 Millionen, R$ 275,1 Millionen und R$ 196,8 Millionen.
Der Direktor der Onlineplattform “Portal Copa 2014“ – herausgegeben vom „Sindicato Nacional das Empresas de Arquitetura e Engenharia Consultiva (Sinaenco)” – sagte, dass die Kosten pro Sitzplatz, der für die WM bestimmten Fussballstadien in Brasilien, wesentlich höher ausgefallen seien, als bei den Ländern, in denen die letzten beiden Weltmeisterschaften ausgetragen wurden. “Während in Südafrika ein solcher Tribünenplatz R$ 5.530 (1.580 Euro) gekostet hat, und in Deutschland R$ 5.490 (1.570 Euro), waren die Kosten in Brasilien R$ 11.800 (3.370 Euro) pro Sitzplatz“!
Was die Reformen der Flughäfen betrifft, so konnte man laut Report des Assessors des TCU insgesamt R$ 218,4 Millionen (624 Millionen Euro) einsparen. Allein der Flughafen “Confins“ in Belo Horizonte (Bundesstaat Minas Gerais), wurde um R$ 97 Millionen günstiger. Beim Flughafen von Manaus (Bundesstaat Amazonas) konnte man R$ 73,1 Millionen sparen. Dem Flughafen von Fortaleza (Bundesstaat Ceará) wurde der Kostenvoranschlag um R$ 15 Millionen reduziert, und dem “Galeão“ in Rio de Janeiro um 15,2 Millionen. Des Weiteren sparte die Kontrolle des TCU bei den Flughäfen von Curitiba (Bundesstaat Paraná) R$ 11 Millionen und Porto Alegre (Bundesstaat Rio Grande do Sul) R$ 6,6 Millionen ein.
Ebenfalls nach Angaben des TCU: stammen von den für die WM-Vorbereitungen veranschlagten R$ 25,57 Milliarden (zirka 7 Milliarden Euro) R$ 8,3 Milliarden aus föderativer Finanzierung und R$ 5,7 Milliarden sind Investitionen der Landesregierung – R$ 7,8 Milliarden kommen aus den jeweiligen lokalen Regierungen – und R$ 3,75 Milliarden aus privater Initiative.