Brasilien ist nach einer über weite Strecken enttäuschenden Vorstellung bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 im zweiten Gruppenspiel gegen Mexiko nicht über ein torloses Remis hinausgekommen und hat damit zwei wichtige Punkte im Kampf um das Achtelfinale verschenkt. Zwar machte der mexikanische Torhüter Guillermo Ochoa im Estádio Castelão in Forteleza das Spiel seines Lebens, die Seleção liess jedoch darüber hinaus fast sämtliche Kreativität vermissen und konnte sich gegen die defensiv eingestellten Zentralamerikaner nicht durchsetzen.
Schon von Beginn an wirkte Brasilien deutlich nervöser als beim Eröffnungsspiel gegen Kroatien. Vor allem im Mittelfeld gab es jede Menge Abstimmungsprobleme und Fehlpässe. Die Azteken standen wie erwartet gut gestaffelt in der Abwehr und ließen der Seleção wenig Raum zum Spielaufbau. Diese musste zudem ohne den verletzten Hulk auskommen, war aber sonst in identischer Formation aufgelaufen.
Torchancen waren in den ersten zwanzig Minuten absolute Mangelware, Brasilien sorgte nur durch zahlreiche Abseitspositionen von Stürmerstar Fred für Aufsehen. Erst in der 25. Minute hatte Neymar die Chance zum Führungstreffer, den Kopfball nach einer Flanke von Daniel Alves kratzte Ochoa durch eine Glanzparade jedoch gerade noch von der Linie – und die Torlinientechnologie bestätigte es anschließend auch. Bis zum Pausenpfiff versuchten sich noch Oscar und Marcelo erfolglos aus der Distanz, und auch Paulinho scheiterte kurz vor dem Seitenwechsel aus kurzer Distanz an Ochoa.
Auch nach dem Seitenwechsel sahen die 60.000 Zuschauer eine mexikanische Zermürbungstakik durch ein Abwehrbollwerk, das nur selten überwunden werden konnte. Und wenn die Kanariengelben dann doch vor das mexikanische Tor kamen, war Ochoa zur Stelle. Scolari hatte schon mit dem Wiederanpfiff Ramires gegen Bernard getauscht, später brachte er noch Willian für Oscar und Jô für Fred. Doch auch die konnten keine wirklichen Akzente mehr setzen. In der letzten großen Chance scheiterte Thiago Silva einmal mehr an Keeper Ochoa, der verdientermaßen auch zum besten Spieler gewählt wurde.
Letztendlich blieb es aber beim torlosen Remis und einem unzufriedenen Publikum in Fortaleza. Das Spiel zeigte dabei deutlich, dass die Seleção vor allem dann offensiv versagt, wenn der Gegner hinten erfolgreich dicht macht. Ein Neymar macht eben noch keinen WM-Titel. Brasilien muss jetzt im letzten Gruppenspiel nun gegen Kamerun unbedingt hoch gewinnen, um sich die Chance auf den Gruppensieg zumindest theoretisch zu bewahren.
BRASILIEN 0 x 0 MEXIKO | |
Julio Cesar; Daniel Alves, Thiago Silva, David Luiz, Marcelo; Luiz Gustavo, Paulinho, Oscar (Willian); Neymar, Ramires (Bernard), Fred (Jô). | Ochoa; Maza Aguilar, Marquez, Moreno, Layun; Herrera (Fabian), Vazquez, Guardado; Peralta (Hernandez), G. dos Santos (Jimenez). |
Trainer: Luiz Felipe Scolari | Trainer: Miguel Herrera |
Tore: keine | |
gelbe Karten: Ramires, Thiago Silva (Brasilien); Aguilar, Vasquez (Mexiko) rote Karten: keine |
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Stadion: Estádio Castelão, Forteleza Schiedsrichter: Cüneyt Çakır (Türkei) Zuschauer: 60.342 Datum: 16.06.2014 |