Die “Arena Pantanal” in Cuiabá (Bundesstaat Mato Grosso) konnte beim zweiten Spiel innerhalb der WM 2014 erneut ein grosses Publikum empfangen. Zur WM-Partie an vergangenem Dienstag (17.07.), zwischen Russland und Südkorea, besetzten 37.603 Personen die Tribünen des Stadions. Das Stadion hat eine Gesamtkapazität für 40.000 Zuschauer.
Tausende Koreaner und Russen sind, ungeachtet der grossen Entfernungen, bis nach Cuiabá angereist, um ihre Mannschaften anzufeuern. Sie mischten sich unter die lokalen Zuschauer, darunter auch viele Indios der Region, zu einem einzigen, grossen Fest, das bereits Stunden vor dem Anpfiff begann – das Spiel endete dann unentschieden 1:1.
Eine Gruppe von 23 Indios aus dem Volk der Bakairi, und weitere 10 aus dem Volk der Paresi, waren ins Stadion gekommen, um dem Spiel beizuwohnen. Sie hatten Eintrittskarten geschenkt bekommen, die von der FIFA an die Regierung verteilt worden waren. Nedino Maizokie, einer der Paresi-Führer, der 62 Dörfer seines Volkes repräsentiert, sagte, dass er glücklich nach Hause zurückkehre. “Das war sehr bewegend. Wir Indios haben ebenfalls Spass am Fussball des Weissen Mannes. An einer “Copa“ teilzunehmen ist etwas Besonderes“, bestätigte er.
Für den Häuptling Mario Bakairi ist die indigene Teilnahme an diesem Event notwendig, weil die indigenen Völker einen bedeutenden Teil der Geschichte, des Lebens und der Kultur Brasiliens darstellen. “Es ist eine Demonstration des Respekts gegenüber unserem Volk und unserer Kultur“, sagte er.
Die Interaktionen zwischen der lokalen Bevölkerung und den Besuchern – die meisten waren Russen und Südkoreaner – prägten das Geschehen nach dem Fussballspiel. Ein festliches Klima herrschte vor. Gesänge, Tänze, Percussion-Improvisationen, Umarmungen und Kommunikationsversuche auf der Basis der Mimik, gaben Anlass zu viel Gelächter und besiegelten neue Freundschaften.
Die russischen Journalistinnen Irina und Katy kamen aus Sibirien und zeigten sich beeindruckt von der Gastfreundschaft der Brasilianer. Begeistert verteilten sie ebenfalls Umarmungen gratis. “Das ist alles ganz anders im Vergleich zu dem Ort, aus dem wir kommen. Die menschliche Wärme dieser Menschen hier ist einfach bewundernswert“, bestätigte Katy.
Wenige Meter weiter übten Südkoreaner und Brasilianer zusammen Trommelwirbel und Kriegsgeschrei. Nach der Ankunft von Kim Heung Kook, einem bekannten Sänger dieses Landes und offizieller Animator der asiatischen Fans, ging das Fest erst richtig los. Was der charimatische Kim brüllte, darauf reagierten die südkoreanischen Fans mit einem Chor und wilden Sprüngen. “Ich habe keine Ahnung, was die sagen, aber es macht grossen Spass, dabei zu sein“, so die Analyse der Studentin Andressa aus Cuiabá.