Städte stehen nun vor der Herausforderung, die neuen Stadien nach der WM zu nutzen

Die Stadien in Cuiabá, Curitiba, Manaus und Natal, Städte in denen lediglich Partien der ersten Phase der WM 2014 stattfanden, werden keine Nationalmannschaften mehr empfangen. Ihre Strukturen müssen von nun an von lokalen und nationalen Turnieren überleben – eventuell von kulturellen Veranstaltungen. Im Fall von Cuiabá und Manaus, wo die Regierungen die Arenen “Pantanal“ und “Amazônia“ administrieren, besteht die Absicht, sie an interessierte Unternehmen auszulagern. In Curitiba administriert der “Clube Atlético Pranaense“ die Arena da Baixada und beabsichtigt, dort Fussball-Partien zwischen grossen Teams zu veranstalten. In Natal wird die Arena das Dunas weiterhin von einer staatlich-privaten Partnerschaft verwaltet werden.

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Das ausserordentliche Sekretariat der WM in Mato Grosso (Secopa-MT) gab bekannt, dass bereits leitende Personen der Regierung beauftragt wurden, die Auslagerung der Arena Pantanal in die Wege zu leiten, jedoch noch kein Datum für die Vollendung des Prozesses feststehe. In der Zwischenzeit verbleibt das Stadion unter der Administration der Regierung, die in ihm Fussball-Turniere veranstaltet. Die nächste Begegnung ist bereits festgelegt auf den 20. Juli – zwischen Paysandu und Cuiabá, der Serie C der brasilianischen Meisterschaft. Nach Auskunft des Vizepräsidenten von Cuiabá, kann man mit einem Publikum zwischen 4.000 und 5.000 Personen rechnen.

Diese Zahl liegt weit unter der eigentlichen Kapazität des Stadions, das auf 44.000 Tribünenplätze erweitert wurde, nachdem man die Presse-Tribüne wieder für Zuschauerplätze umgestaltet hat. Trotzdem ereifert sich der Vizepräsident über die Perspektive der nächsten Partie im neuen Stadion und vermeidet einen Kommentar bezüglich der Kosten. “Wir erwarten, dass wir mit diesem Stadion einen erhöhten Publikumszulauf erreichen werden. Unser altes Stadion war in denkbar schlechtem Zustand, es erfüllte nicht die mindesten Bedingungen für Zugang und Komfort. Warten wir ab, ob das Publikum des nächsten Fussballspiels die Wartungskosten des Stadions einbringt. Noch wissen wir nicht, wieviel die Eintrittskarten kosten werden“, sagte er zuversichtlich. Mato Grosso hat auch ein Team in der Serie B der brasilianischen Meisterschaft, es heisst “Luverdense“.

Nach Auskunft der Secopa-MT hat man noch keine Vorstellung von den Kosten bezüglich der monatlichen Wartung der Arena Pantanal, deren Konstruktion R$ 648 Millionen (216 Millionen Euro) verschlungen hat – davon hat die Bank “Banco Nacional de Desenvolvimento Econômico e Social (BNDES) R$ 337,9 Millionen und die Regierung von Mato Grosso R$ 310,2 Millionen übernommen.

Im Fall der Arena Amazônia, dem anderen Stadion, das RS 594 Millionen ( 183 Millionen Euro) gekostet hat, die vom BNDES finanziert wurden, und das nun einer privaten Initiative überantwortet werden soll, hat die Administration des WM-Projekts bekanntgegeben, dass eine Schätzung der monatlichen Wartungskosten in einer Studie von dem Unternehmen Ernst Young bekannt gegeben würde, mit einem voraussichtlichen Abschluss im August. Bis dahin wird das Stadion von der “Fundação Vila Olímpica“ betrieben, die der Regierung des Bundesstaates Amazonas angeschlossen ist.

Obwohl es nach Auskunft vom Direktor der “Federação Amazonense de Futebol“, noch keine offiziellen Zahlen gibt, ist die Wartung des Stadions sehr teuer. “Die Kosten für die Benutzung des Stadions liegen bei R$ 1,5 Millionen (500.000 Euro). Allein die Miete kostet R$ 210.000, dazu kommen Steuern, Kosten der Angestellten, Sicherheit. Das ergibt einen hohen Betrag – hier ein Spiel zu veranstalten, wiegt schwer. Die monatlichen Wartungskosten, ohne ein Spiel zwischendurch, liegen bei 500.000 Reais“ (167.000 Euro), sagte er. Seiner Meinung nach dürfte das Stadion für Partien der brasilianischen Meisterschaft genutzt werden. “Die Arena darf nicht nur in diesen regionalen Partien benutzt werden, sondern wir werden sie in einigen Spielen der “Princesa do Solimões“ der Serie B nutzen und einige Partien von Mannschaften der Serien A und B Brasiliens hierher bringen“, sagte er zuversichtlich.

In Natal gab die “Secretaria Extraordinária para Assuntos Relativos à Copa do Mundo 2014 (Secopa-RN)” bekannt, dass die Arena das Dunas “eine Reihe von Events aufnehmen wird, angefangen bei Fussballspielen der beiden bedeutendsten Teams von Rio Grande do Norte – “América“ und “ABC“ – beide aus der Serie B der brasilianischen Meisterschaften – über korporative Veranstaltungen, Shows, Kulturelle Events, und andere“. Das Stadion wurde erbaut von einer staatlich-privaten Partnerschaft, zwischen der Regierung von Rio Grande do Norte und dem Unternehmen, mit demselben Namen des Stadions. Vorläufig gibt es keine Pläne, das administrative Modell zu ändern.

Nach Auskunft der “Secopa-RN“ hat das Stadion, nach Entfernung der temporären Zusatz-Bestuhlung für die WM, eine Kapazität für 32.000 Zuschauer. Wie die Secopa-RN weiter informiert, erreichte man bei den letzten Spielen von “América“ und “ABC“ im “Campionato Estadual“, in der “Copa do Nordeste“, der “Copa do Brasil“ und dem Campionato Brasileiro“ zirka 7.000 Zuschauer. Die Struktur hat R$ 400 Millionen (133 Millionen Euro) gekostet – der grösste Teil wurde von der Bank BNDES finanziert. Die Secopa konnte allerdings die monatlichen Kosten für die Wartung noch nicht beziffern.

Die Stadt Curitiba, in der das Stadion des Vereins “Atlético Paranaense“ für die WM reformiert wurde, ist das einzige unter den vieren mit einem Team in der Serie A, und dessen Administration sich von Anfang an in privater Hand befindet. Das Pressebüro des “Atlético“ gab die Information heraus, dass seine Mannschaft sämtliche Partien “zuhause“ spiele, bei denen sie die freie Wahl hätten. Nach der WM wird das Stadion immer noch eine Kapazität für 42.372 Zuschauer haben. Die Club-Vertretung gab keine Auskunft über den Publikumsdurchschnitt der letzten Spiele ihres Teams, auch nicht über die voraussichtlichen Kosten der Wartung des Stadions. Die Kosten der Stadion-Reform beliefen sich auf R$ 326,7 Millionen (109 Millionen Euro). Die Investitionen wurden zum Teil vom Club, der Präfektur der Stadt und durch den BNDES getragen.

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Aus unserer Redaktion · Bildquelle: AgenciaBrasil

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