Richarlison – Wenn eine Taube auf dem Spielfeld tanzt, hat das seinen Grund

Spätestens seit seinem eindrucksvollen Volley-Tor beim WM-Spiel gegen Serbien wundern sich viele, was es mit dem Taubentanz auf sich hat, mit dem der brasilianische Fußballer Richarlison seine Erfolge feiert. Schuld an allem sind MC Faísca, ein unerwarteter „Taubenbeschuss“ und ein Haus voller Kinder.

Taubenmann „Richarlison“ – Foto: Screenshot Video

MC Faísca, der mit bürgerlichen Namen Tiago Oliveira heißt, war am Strand von Niterói als ihm eine Taube im Vorbeiflug auf seiner Schulter ein weißliches Häuflein hinterlassen hat. Als er und seine heutige Frau nach Hause kamen, erzählte MC Faísca den dort anwesenden Kindern die Geschichte, untermalt mit Gesten und Körpereinsatz. Die Kinder waren begeistert.

Aus dem Erlebnis machte der Brasilianer schließlich den Funk-Song ”Dança do Pombo” (Tanz der Taube). Logisch wurde in dem Video zum Song auch der Taubentanz aufgeführt.

Den Song ”Dança do Pombo” haben MC Faísca e os Perseguidores bereits 2014 veröffentlicht und mit ihm auch einen gewissen Erfolg erreicht. Der in Nova Venécia im Bundesstaat Espírito Santo geborene Richarlison kommt allerdings erst 2018 ins Spiel.

Zu der Zeit stand der heute 25-Jährige beim englischen Club Everton in Liverpool unter Vertrag. Bei einem Heimbesuch in Brasilien hat er damals den Song von MC Faísca entdeckt. Und weil Richarlison gerne einmal ein Späßchen macht, hat er selbst das Tanzbein geschwungen und die Taube getanzt: angewinkelte Arme rauf und runter, den vorgestreckten Kopf vor und zurück bewegend und in leichter Kniebeuge gehend eine Taube imitierend.

Seinen Taubentanz hat der 1,84 Meter große Stürmer Tottenhams aufgenommen und für seine Freunde das Video in den sozialen Netzwerken gepostet. Eigentlich war es nur ein Scherz unter Freunden. Das Video mit Richarlisons Taubentanz aber ging viral und aus dem Spaßvogel wurde eine Taube. ”Pomba“, Taube, ist seitdem auch der Spitzname Richarlisons. Und was eine richtige Taube ist, feiert eben seine Tore mit einem richtigen Taubentanz.

Der hat in Brasilien längst die Massen infiziert. Kurz nach den Toren Richarlisons beim WM-Spiel in Doha gegen Serbien machten in den sozialen Netzwerken wieder zahllose Videos mit Videos die Runde, in denen Alt und Jung den Taubentanz aufführten. Den Tanz des Friedenvogels präsentierten auch etliche Fans der Seleção auf den Straßen und Plätzen, von wo aus sie über die aufgestellten Bildschirme WM-Spiel und Tore verfolgt haben.

Manchmal reicht aber auch schon ein einfaches Gurren, um sich auf Richarlison zu beziehen. Schließlich gurren Tauben auch. Der Fußballer nimmt sein Taubenleben in virtuellen Gefilden gelassen. Schließlich hat er selbst mittlerweile auch sein Markenzeichen, einen Taubenkopf, am Ellbogen seines linken Armes tätowieren lassen und die Taube aufs Fußballfeld gebracht.

Richarlison ist zwar schnell wie ein Wiesel. Er kann aber auch genauso wie ein Taubenschiss seine Gegner unerwartet mit einem Tor überraschen.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes

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