Guará

Ordnung: CICONIIFORMES
Familie: Threskiornithidae
Spezies: Eudocimus ruber
Deutsch: Scharlachsichler
Englisch: Scarlet Ibis

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Ibis Scarlatto
Saint-Aignan-sur-Cher (Loir-et-Cher).
Saint-Aignan-sur-Cher (Loir-et-Cher).
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Ibis Escarlata
The scarlet ibis
Ibis rouge (Bioparc, Rome)
Scarlet Ibis (Eudocimus ruber) on Rail
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Körperlänge: 58 cm. Mit seiner intensiv roten Färbung und dazu noch mit den grossen Schwärmen in denen er auftritt, kann man den Guará zweifellos zu den schönsten Vögeln Brasiliens zählen. Früher war die Spezies in Küstensümpfen und Mangrovewäldern von Zentralamerika und den Antillen bis nach Kolumbien, Venezuela und die Guyanas verbreitet. In Brasilien begegnete man ihr in zwei unterschiedlichen Lebensräumen: 1. von Amapá bis nach Ceará – und 2. in den Bundesstaaten Rio de Janeiro, São Paulo, Paraná und Santa Catarina.

Die Populationen der südöstlichen und südlichen Küste des Landes wurden dann drastisch dezimiert durch die illegale Jagd (ausser dem Fleisch zum Eigengebrauch, wurden ihre Federn zur Herstellung von Damenhüten und anderen Dekor-Utensilien exportiert), die Eier wurden gesammelt und die Mangroven aufgrund der Urbanisation abgeholzt. Mit dieser drastischen Dezimierung wurde die Spezies schon in den 50er Jahren an der südöstlichen und südlichen Küste als ausgestorben angenommen.

Diese Situation begann sich erst zu nach 1977 ändern, als man im Küstengebiet von Paraná 3 Exemplare und 1986 sogar eine Gruppe von zirka 100 Exemplaren in Cubatão entdeckte, dem Küstengebiet des Bundesstaates São Paulo. Gegenwärtig, wenn der Schutz der Mangroven sich weiter entwickelt und die strengen Verbote der Jagd beibehalten und kontrolliert werden, wenn darüber hinaus auch die Umwelterziehung der Bevölkerung weiterhin greift, dann haben jene Populationen des Südostens und Südens eine reelle Chance der Regegeneration in einer nahen Zukunft.

guaraIm Küstengebiet des Nordens (Amapá und Pará) und im Nordosten Brasiliens (Maranhão) war die Situation dieser Vögel stets eine andere. Obgleich sie auch da in der Vergangenheit von Jägern verfolgt wurden – denunziert von dem Wissenschaftler Emílio Goeldi vor mehr als einem Jahrhundert (1895) – und obwohl die Bevölkerung ihre Eier zu Tausenden einsammelte, haben doch die gut erhaltenen Mangrovewälder der Region die Fortpflanzung der Art protegiert, die dort noch in Schwärmen von Hunderten, ja Tausenden von Exemplaren beobachtet werden kann: im Jahr 1995 beobachtete man eine Population von mehr als 6.000 Exemplaren auf der Insel „Canelas“, vor der Küste von Pará.

Die auffallende Färbung des Gefieders kommt von einem roten Farbpigment der kleinen Krebse, welche den Guarás als Hauptnahrung dienen – in Gefangenschaft, mit einer anderen Ernährung, erscheint ihr Gefieder verblasst, in einem hellen Rosa. Er pflanzt sich fort in Kolonien, allerdings gibt es über die Brutstätten noch wenig Information. Man kennt lediglich 9 „Ninhais“ (Brutkolonien) an der nordöstlichen Küste von Südamerika, in der Zeit von 1970 – 72, von denen nur eine sich in Brasilien befand (am „Cabo Orange“, Amapá, mit zirka 1100 brütenden Paaren im Jahr 1971, vom Gesamt der 20.000, auf die man die Population in Südamerika zur damaligen Zeit schätzte).

Andere Kolonien wurden dann später im nördlichen und nordöstlichen Küstengebiet Brasiliens entdeckt: in Turiaçu (Maranhão, 1972), an der Küste von Pará (Foz do Gurupi, Viseu e Limondeua, 1972), auf der Marajó-Insel (Soure, Salvaterra e Muanã, 1972), am Cabo Cassiporé, in Amapá, auf der Ilha dos Pretos und der Ilha da Buzina, in Maranhão. Die jüngsten Daten einer Brutstätte der Spezies in Brasilien beziehen sich auf eine Population von 3.500 Exemplaren, die man 1990 an der Küste von Viseu, in Pará, entdeckt hat. Die Nester ähneln kleinen Plattformen aus Zweigen, in zwischen 2 und 12 m Höhe innerhalb der Mangroven. Jedes Weibchen legt im Durchschnitt 2 bis 3 grau bis olivfarbene Eier, die von braunen Punkten und Flecken bedeckt sind.

Man nennt den Vogel auch „Guará-verme, Guará-rubro und Guará-piranga (aus dem indianischen Tupi: „Roter Vogel“).

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