Hunderte Sittiche, Papageien und andere Vögel haben in Água Branca mit ihrem Flug den Himmel verziert. Das Besondere daran ist, dass sie von ihrem Käfigdasein befreit worden sind. Dahinter verbirgt sich eine Aktion des Programmes FPI, mit dem unter anderem illegal gefangene Wildtiere wieder in die freie Natur entlassen werden, soweit ihr Zustand dies erlaubt.
Festgehalten wurde die Szene mit einem Video. Das zeigt in einer Reihe nieder knieende Polizisten und andere öffentliche Agenten, die Käfige öffnen und die Vögel in die Freiheit entlassen. Die Aktion hat die Brasilianer so begeistert, dass das in Facebook eingestellte Video innerhalb kürzester Zeit über fünf Millionen mal aufgerufen worden ist.
Koordiniert wurde die Aktion vom Staatsministerium des Bundesstaates Alagoas. Sie ist Teil des ”Programa de Fiscalização Preventiva Integrada” (FPI), bei dem mehrere Behörden zur Kontrolle der Einhaltung der Umweltgesetze in der Umgebung des Rio São Francisco zusammenarbeiten.
Dazu gehört auch die Sicherstellung eingefangener Vögel, die in der Regel auf dem Schwarzmarkt verkauft werden. Viele von ihnen sterben allerdings schon bevor sie in den illegalen Handel gelangen.
Etwa 2.600 Vögel sind vom Staatsministerium bereits gerettet worden. Sie werden untersucht, wenn nötig gesund gepflegt und auf ihre Freiheit vorbereitet, bevor sie wieder ausgewildert werden. Nicht alle haben allerdings das Glück die schändliche Behandlung durch die Menschen schadlos zu überstehen.
So wurde ein Seriema beschlagnahmt, dem ein Bein amputiert werden musste. Er soll jetzt eine Prothese erhalten, um wieder laufen zu können, was für ihn besonders wichtig ist, da Seriema nur im äußersten Notfall fliegen. Er kann zwar nicht mehr in die freie Natur entlassen werden, wird jedoch in einem Gehege mit einem Artgenossen leben werden. Sollte es später Nachkommen geben, werden diese ausgewildert.