In Brasilien sind 2017 mindestens 179 Travestien und Transsexuelle erschlagen und ermordet worden. Das entspricht einmal mehr einem traurigen Rekord und einer Steigerung von 15 Prozent im Vergleichzu 2016.
Alle 48 Stunden ist ein Transgender gewaltsam ums Leben gekommen. Aus der “Mapa dos Assassinatos de Travestis e Transexuais“ (Karte der ermordeten Travstien und Transsexuellen) geht ebenso hervor, dass die meisten der Morde im Nordosten des südamerikanischen Landes geschehen.
Betroffen sind vor allem junge Transgender mit dunkler Hautfarbe. Knapp 68 Prozent waren nur zwischen 16 und 29 Jahre alt. 80 Prozent waren Schwarze oder Mischlinge.
Die Daten stammen von der brasilianischen Vereinigung der Travestien und Transsexuellen (Antra). Offizielle Informationen liegen indes nicht vor. Vielmehr leistet die Vereinigung eine minutiöse Arbeit, durchstöbert Zeitungen, Medien, soziale Netzwerke und zeichnet eingehende Berichte auf.
Zu Ahndungen kommt es hingegen nur selten. Nur in 18 der Fälle ist es laut dem Bericht der Antra zu Verhaftungen der mutmaßlichen Täter gekommen.
Weltweit steht Brasilien bei der Gewalt gegen Transgender und mit den 179 Morden an erster Stelle.Mexiko, das auf den zweiten Platz einnimmt, hat 2017 insgesamt 56 Morde verzeichnet.
Von der “Grupo Gay da Bahia“ (GGB) ist ebenso eine Erhebung veröffentlicht worden. Nach dieser sind im vergangenen Jahr 445 Lesben, Schwule, Bisexuelle, Travestien und Transsexuelle umgebracht worden. Auch GGB hat eine Zunahme der Homophobie registriert und angesichts der hohen Zahl einen traurigen Rekord.