Brasilien wird in der Regel mit Regenwald und üppiger Vegetation verknüpft. Teile des Landes sind allerdings auch von Trockensteppen und Halbwüste geprägt. Genau dort, im semiariden Sertão von Bahia, spielt der Film “Deserto particular“ (übersetzt etwa: Private Wüste).
Der wurde jetzt von der Brasilianischen Akademie für Kino und audiovisuelle Künste für das Rennen um den Oscar, in der Kategorie der ausländischen Filme, ausgewählt.
Es sei kein Werk des Widerstands, sondern der Existenz, eine Liebesgeschichte mit Hoffnungsschimmer im zeitgenössischen Brasilien, umschreibt Filmemacher Aly Muritiba sein Werk. Das hat bereits erste Lorbeeren erhalten. Beim Filmfestival in Venedig wurde “Deserto particular“ in der Parallelveranstaltung Venice Days gezeigt und mit minutenlangem Applaus quittiert. Dort hat er auch den Publikumspreis erhalten.
In Brasilien selbst läuft der Film in den Kinos erst im November an. Er erzählt davon, wie ein Polizist aus Curitiba beinahe aus der Bahn geworfen wird. Von seinen Funktionen suspendiert beginnt er eine Reise in den halbwüstenähnlichen Sertão Bahias, um dort Sara zu suchen. Die kennt er eigentlich nur über die sozialen Netzwerke.
Noch muss der brasilianische Film für die Oscar-Kandidatur aber eine Hürde überwinden. Die erste Vorentscheidung dazu, welche ausländischen Filme in die Endentscheidung gelangen, wird im Dezember fallen.
Die Brasilianer machen sich aber große Hoffnungen, dass “Deserto Particular“ diese Hürde nehmen wird, weil sich der Film aktuellen Fragen stelle, wie der Gewaltkultur innerhalb der Polizei, Vorurteile und die gesellschaftliche Vorstellung über die Rollen von Frauen und Männern, so Aly Muritiba.