Strand, Erholung, Kultur und vor eine vielfältige Natur ziehen jährlich Millionen Menschen nach Brasilien. Nach zwei Pandemie-Jahren nimmt ihre Zahl wieder zu, befindet sich der Tourismus Brasiliens wieder im Aufwind. Bis zum Jahresende werden 4,2 Millionen Besucher aus den verschiedensten Ländern der Welt erwartet. Damit werden zwar noch nicht die Zahlen erreicht, die vor dem Auftreten des Coronavirus registriert worden sind. Doch Branchenvertreter und Tourismusministerium sind zuversichtlich.
In den Jahren vor der Pandemie hat Brasilien jährlich Zuwächse bei den Zahlen der internationlen Touristen verzeichnet. Der Höhepunkt wurde 2018 mit über 6,6 Millionen Besuchern aus anderen Ländern erreicht. 37,7 Prozent der ausländischen Touristen stammten dabei aus dem Nachbarland Argentinien.
2019 gab es einen kleinen Einbruch, sank die Zahl der internationalen Touristen auf 6,3 Millionen. Ausgeblieben waren vor allem Argentinier. Vom Tourismusministerium wurde dies auf die wirtschaftlichen und politischen Turbulenzen des Landes in dem Jahr zurückgeführt.
Wie in vielen anderen Ländern hat auch in Brasilien die Coronavirus-Pandemie zu einem extremen Rückgang beim Tourismus geführt. Laut dem Tourismusministerium hat es bei den Zahlen der ausländischen Touristen Einbussen von 66 Prozent gegeben. Lediglich 2,1 Millionen Menschen aus anderen Ländern besuchten im ersten Pandemiejahr das südamerikanische Land.
Einen kleinen Aufschwung erlebte Brasilien hingegen schon 2021. Nach Angaben des Tourismusamtes Embratur sind 2021 über 3,3 Millionen Menschen aus verschiedenen Ländern nach Brasilien gereist.
Kaum Veränderungen hat es dabei bei den Herkunftsländern gegeben. Argentinier stellen nach wie vor den größten Anteil der internationalen Touristen, die Brasilien bereisen. Für die zweithöchste Besucherzahl sorgen die Reisenden aus den USA. An dritter Stelle standen 2020 Touristen aus Paraguay.
Zu den Hauptländern, aus denen es die Menschen nach Brasilien zieht zählen ebenso europäische Länder. Frankreich belegte nach dem zuletzt veröffentlichten Jahresbericht des Tourismusministeriums 2019 mit knapp 260.000 Besuchern den sechsten Platz auf der Rangliste der internationalen Touristen in Brasilien, Deutschland den siebten und die Schweiz den 19. Platz.
Die beliebtesten Hauptreiseziele internationaler Touristen sind São Paulo, Rio de Janeiro, Belo Horizonte, Salvador und Florianópolis.
Die Pandemie scheint bei vielen Urlaubern jedoch zu einem Umdenken geführt zu haben. Immer mehr Menschen zieht es in die Natur. Bestätigt wird dies durch einen Besucherrekord der Schutzgebiete Brasiliens. 2021 sind diese von 16,7 Millionen Menschen besucht worden, während vor Covid-19 im Jahr 2019 etwa 15,3 Millionen Besucher gezählt wurden. Aber auch schon während der Pandemie, im Jahr 2020, haben Nationalparks und Naturschutzgebiete trotz einer sechsmonatigen Schließung 9,3 Millionen Menschen angezogen.
Gefragt war vor allem das in Südbrasilien liegende Umweltschutzgebiet “Baleia Franca“. Über sieben Millionen Menschen haben dort Erholung und Naturerlebnisse gesucht. Der “Nationalpark Tijuca“ stand mit 1,7 Millionen Besuchern an zweiter Stelle.
Er bietet nicht nur Wanderpfade durch den Atlantischen Regenwald und atemberaubende Ausblicke auf die Bucht Rio de Janeiros, sondern beherbergt ebenso eins der Sieben Weltwunder der Neuzeit, den “Christus der Erlöser“, der auf dem Berg Corcovado seine Arme über Rio de Janeiro ausbreitet.
Dass Brasilien bei der Suche nach Erholung und Erlebnissen in der Natur viel zu bieten hat, wird nicht nur durch steigende Besucherzahlen bestätigt, sondern ebenso durch Umfragen und Studien. Erst unlängst ist Brasilien vom US News & World Report beim Abenteuertourismus weltweit zur Nummer Eins gekürt worden. Bei der Bewertung verschiedener Kategorien zum Abenteuer- und Erlebnistourismus hat Brasilien unter 78 Ländern die höchste Endpunktzahl aller Länder erreicht.