Die brasilianische Sängerin Claudia Leitte hat nach ihrem Auftritt bei Rock in Rio mit einem Vergleich zum Nationalsozialismus auf ihr gegenüber geäusserte Kritik reagiert. Zuvor hatten Rockfans die Show der Axé-Künstlerin bei dem Musikspektakel unter anderem als Zumutung für ein internationales Rockfestival bezeichnet.
„Ja! Ich bin eine Sängerin von Axé bei Rock in Rio und bin sehr stolz darauf“ so die Künstlerin in ihrem Blog. „Ok! Es ist normal Axé nicht zu mögen! Nicht normal ist allerdings, sich als was besseres zu sehen weil man John Coltrane kennt oder Metallica mag. Diese sollten mal googlen über die Geschichte eines Ariers, der sich als was besseres als ein Jude gesehen hat“ so Leitte in Hinblick auf die menschenverachtende Politik Adolf Hitlers.
„Fehlender Respekt ist viel einfacher als tolerant zu sein, weil dass eine Eigenschaft des Rock N‘ Roll ist? Ist das nicht eine Entfremdung?“ fragte die vor allem in Salvador da Bahia beim jährlichen Karneval stets begeistert umjubelte Künstlerin. „Freiheit bedeutet respektieren zu können! Freiheit heisst, mit Unterschieden zu leben. Freiheit ist, seine eigene Meinung zu haben. Alles, was das Gegenteil repräsentiert, hat einen fahlen Beigeschmack“ verteidigt Leitte ihre Position.
Bereits während ihres Auftritt beim Musikmarathon in der brasilianischen Millionenmetropole hatte es in den sozialen Netzwerken und Twitter massiv Kritik gehagelt. Zeitweilig war der extra für die negativen Äusserungen erfundene Hashtag „#claudiarreia“ auf dem ersten Platz der Trending Topics des Microblogging-Dienstes in Brasilien. Der Fantasiebegriff setzt sich dem Vornamen der Künstlerin und dem brasiliansichen Wort für Durchfall (Diarreia) zusammen.
Die brasilianische Pop-Diva will sich von dem massiven Gegenwind jedoch keinesfalls Abschrecken lassen. Unabhängig von der Kritik plant sie, auch bei den kommenden Ausgaben von Rock in Rio in Lissabon 2012 und in Rio de Janeiro 2013 wieder aufzutreten.